Bleibt in meiner Liebe…

Das Thema dieses Sonntags sind die Gottesliebe und die Nächstenliebe. Was ist das allerwichtigste Gebot Jesu im Neuen Testament? Hier heißt es: „Liebt einander, so wie ich Euch geliebt habe“(Joh.15,12). Im Alten Testament dagegen heißt es: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Lev.19,18). Es gibt also einen Unterschied zwischen dem Verständnis der Nächstenliebe im Alten Testament und im Neuen Testament. Im Alten Testament ist die Nächstenliebe gleichzusetzen mit der Selbstliebe. Im Neuen Testament dagegen bedeutet Nächstenliebe so lieben wie Jesus geliebt hat. 

Jesus lehrt uns auch wie er geliebt hat. Der Evangelist Johannes schreibt: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe“! Seine Liebe ist begründet in der Verbindung und der Beziehung zu dem Vater. Aber wer kann sich die Liebe zwischen dem Gottessohn und Gott Vater vorstellen und begreifen? Wenn Jesus sagt: „so habe ich euch geliebt “ – so ist das einerseits die Beschreibung einer allgemeinen Liebe zu allen und andererseits eine persönliche Liebe zu jedem einzelnen. Zu dieser Liebe lädt Jesus uns ein: „Bleibt in meiner Liebe“. Wie können wir in seiner Liebe bleiben? Jesus zeigt uns dazu einen Weg: „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe“.

Gebote halten bedeutet dann in der Liebe Jesu bleiben. 

Für uns alle, die Jesus kennengelernt haben, ist es eine große Herausforderung, die Liebe Jesu zu erkennen und zu erfahren, damit wir wie Jesus den Nächsten lieben können.

„Am Abend eines Lebens wirst du in der Liebe geprüft. Lerne zu lieben, wie Gott geliebt sein möchte und lass deine Eigenheit“ (Hl. Johannes vom Kreuz). 

Pater Shaji Panakkal OCD