40 Tage nach Weihnachten kamen wir einmal mehr als große Gemeinschaft zusammen. Dieses Mal, um Jesus, dem Licht der Welt zu begegnen. In der Kirche St. Mariä Empfängnis feierten wir den Sonderweggottesdienst zum Fest Darstellung des Herrn bzw. Maria Lichtmess, bei dem auch die zukünftigen Kommunionkerzen geweiht wurden.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf zogen wir ca. 60 Kinder mit brennender Kerzen in einer Prozession durch die Kirche St. Mariä Empfängnis. Dabei sangen wir das Lied „Mache Dich auf und werde Licht“ und hörten dazu im Wechsel mit dem Lied folgende Meditation:

Ich bin wie eine kleine Kerze
Ich bin nichts als eine Kerze – nichts als ein kleines Licht.
Ich bin nur eine kleine Flamme.
Ausgesetzt jedem Windhauch.
Ich verzehre mich, indem ich leuchte.
Ich soll leuchten unter all denen,
die die Finsternis mehr lieben, als das Licht.
Ich soll ein Orientierungspunkt sein für jene,
die im Dunkeln sitzen.
Ich soll einen Weg zeigen
Durch die Irrwege und Abwege der Welt.

Guter Gott, nimm mein kleines Licht
in deine schützende Hand.
Lass mich zum Lichtblick werden für alle
die nach Hoffnung suchen.
Lass mich ein Schimmer sein
für die Augen der Menschen, die wie blind sind.
Lass mich Wärme und Geborgenheit schenken all jenen,
die Einsam und traurig sind.
Und wenn mein Licht zu erlöschen droht, Herr,
dann lass es mich immer wieder neu entzünden bei dir.

Wir brachten das Licht ins Dunkle und machten mit den brennenden Kerzen in der Hand schließlich Halt an unseren zukünftigen Kommunionkerzen – manche Kommunionkinder werden ihre Taufkerzen für als Erstkommunionkerze nehmen, manchen erhalten neue Kerzen und werden diese in den nächsten Wochen selbst gestalten. Hier wurden diese Kerzen, und auch die, die wir in Händen hielten, gesegnet.

Schließlich sprachen wir noch die Fürbitten, beteten gemeinsam das Vaterunser und erhielten, während unsere Eltern, Familien und die übrigen Gemeindemitglieder die Kommunion empfingen, noch einen Segen.

Nach einer knappen Stunde stimmten wir alle glücklich und zufrieden das Abschlusslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ an. Dieses Lied wies schon auf unseren nächsten gemeinsamen Sonderweggottesdienst an Karsamstag hin, wenn wir wieder in der großen Gemeinschaft zusammenkommen werden.

Kerzenlicht fasziniert mich. Schon das Licht einer Kerze verdrängt die Dunkelheit in einem Raum. Kerzenlicht strahlt für mich Wärme und Wohlbehagen aus und lädt zu Ruhe und Besinnung ein. Kerzenlicht ist empfindlich, schon ein kleiner Luftstoß kann es ausblasen.

Kerzenlicht ist immer klein und vermag doch Großes.

So wie ein kleines Licht Wärme ausstrahlt, kann auch jeder Mensch mit einer guten Tat, einem netten Wort anderen Menschen ein Licht, ein hoffnungsfrohes Zeichen sein. Lasst uns daran denken, wenn wir jetzt mit unseren Kerzen Licht in diese dunkle Kirche bringen.