1. Dezember 1973: der damalige Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner, weiht den Neubau der Kirche ein. Der Heilige Anno – Anno, der II. –, dessen Namen der Kirchbau trägt, war auch Erzbischof von Köln, bis er 1075 starb und 1183 heiliggesprochen wurde. Als Gründer der Abtei und der Stadt, also ihren Patron, feiern wir ihn am 5. Dezember. Und heute, gleich dreifach: Die Chorgemeinschaft St. Anno/St. Servatius feiert zugleich ihr Cäcilienfest -- aller guten Dinge sind halt drei.

"Grund genug, sich daran zu erfreu'n": Also haben wir angestoßen auf das, was das heutige Evangelium des zweiten Advents uns sagt: Johannes, der Täufer, bereitet dem Herrn den Weg, tauft zur Umkehr und zur "Vergebung der Sünden", wir alle wie St. Anno "Heilige und Sünder" zugleich. Der passende Glühwein trägt genau diesen Namen: "Saint & Sinner", die Reliquienfigur war extra dafür aus der Wandnische herausgeholt und vor den Ambo gestellt worden. 

Ein ereignisreiches Jahr für die Ortsgemeinde am Kirchturm St. Anno. Erst im März war mit dem Hahnenfest die Turmkrönung abgeschlossen worden. Und auch heute schauten wir mutig nach vorn (und wer die letzten 50 Jahr Revue passieren lassen möchte, dem sei die aktuelle Ausgabe der "Siegburger Blätter" empfohlen. Jens Kröger schaut hier auf die letzten 50 Jahre zurück, es ist die N° 76).
Mit neuen Formen und Ideen heißt es zu leben, was das Credo-Lied besungen hat: "Ich glaube, diese Welt müßte groß genug für uns alle sein!" Diese Kirche auch -- "Grund genug, sich daran zu erfreu'n!"

Neue Wege gehen, flexibel sein, das heißt für uns am Anno-Kirchturm, in allen Bereichen. So mussten wir aufgrund eines abendlichen Konzertes in der Kirche mit unserem Fest auf den Platz vor der Kirche zur Hansenstraße hinaus ausweichen. Eine Notlösung, die sich als glückliche Entscheidung herausstellte. Wind- und wettergeschützt, unter Pavillons und von zwei Seiten der Kirche geradezu umarmt, spürten wir die in der Messe erlebte Gemeinschaft bei Kartoffelsuppe, Glühwein, Kinderpusch, Stockbrotbacken und Bastelaktion für die Jüngsten weiter in uns. Das Wetter ließ uns auch nicht im Stich und die Sonne schien auf fröhliche Gesichter. Diese neue Form des Beisammenseins brachte gleich Gespräche und Ideen für die Zukunft hervor: Heilig Abend, das neue Jahr und darüber hinaus. Es bleibt spannend am Anno-Kirchturm.