„Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, damit sie eins sind wie wir!“

10.05.24, 12:00
Diakon Gert Scholand

Jesus hat am Abend vor seinem Leiden und Tod am Kreuz eine tiefe Zerrissenheit bei seinen Jüngern erkannt. Mehrfach sprach Jesus zu seinen Jüngern von seinem nahen Tod und auch seiner Auferstehung. Sie sind stark verunsichert, weil sie nicht wissen, was mit ihnen geschehen wird. Diese Jünger, die ja in sehr kurzer Zeit eine ganz enge Freundschaft mit Jesus geprägt hatte, sind in einer tiefen Glaubenskrise. Ganz und gar wie die Lebenslage in der großen Gemeinschaft vieler Christinnen und Christen im 21. Jahrhundert.  

Ostern als siebenwöchiger Festkreis findet auch in diesem Jahr mit dem Pfingstfest seinen festlichen Ausklang. Doch es bleibt die weit verbreitete Gotteskrise unserer Tage bestehen.

Wo ist Gott zu finden? Wie viel Tod, Leid und Unrecht stehen zwischen Gott und uns Menschen? Eine Mehrheit von Christinnen und Christen sind nicht nur in Deutschland, in vielen Teilen der Weltkirche seit Jahren Zweifelnde, weil in der Kirche Missbrauch mit dem Namen Gottes getrieben wurde und immer noch wird. Auch mich treibt es um, weil Gott, so wie er verkündet wird, scheinbar wenig mit dem Leben zu tun hat, dass Menschen von heute bestem Wissen und Gewissens führen wollen.

Jesus nimmt die Glaubensfrage seiner Jünger sehr ernst. Bei ihm ist nicht der Zweifel das beherrschende Thema, sondern nur Gott allein. Gegnerschaft zwischen kirchlichen Gemeinschaften, wo jede ihren Alleinvertretungsanspruch behauptet, passt überhaupt nicht mehr in diese Zeit, weil Christinnen und Christen mutiger und geistlicher leben sollten.

Im Sinne Jesu ist eine Einigung möglich: in der Gott Gott ist und die Menschen ihr Menschsein entdecken – vor Gott, mit ihm, in ihm und deshalb auch untereinander.

Die Kirchen dieser Erde können Einheit ausschließlich in der Verbindung mit Gott erreichen. Diese Einheit schließt die Vielfalt, die Kirche braucht, nicht aus. In einer zerrissenen Welt hat eine zerrissene Kirche eine große Chance. Es ist ihre einzige: eins werden mit Gott und eins werden mit der Welt. Eins werden mit Gott durch den Glauben, der Schuld und Not zu überwinden vermag. Eins werden durch den Glauben, der sich von Jesus heraus aus geschlossenen Türen des Abendmahlssaales führen lässt hin zu den Menschen, die heute und morgen leben.

Möge die am Ostersonntag begonnene neue Osterfreude durch Gottes Heiligen Geist neue Kreise ziehen. Das wünscht  

 Diakon Gert Scholand

hand-3035665_1280 (c) pixabay

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