Vor einigen Wochen sprachen wir mit den Erstkommunionkindern in Wolsdorf über das Sakrament der Taufe. Während der Katechese haben wir die Osterkerze gezeigt als ein Symbol für Jesus Christus, der getötet wurde und auferstanden ist.

Plötzlich stellte ein Kind folgende Frage: „Aber warum können wir Jesus hier nicht sehen?“

Donnerwetter! Ein paar Sekunden lang suchte ich darauf eine Antwort in der Philosophie und der Theologie. Aber bevor ich versuchen konnte, etwas zu sagen, kam die Antwort sofort von dem Kind selbst: „Er ist ja in den Himmel aufgefahren.“ 

Im Evangelium des 5. Fastensonntags lesen wir: Es waren einige Griechen unter den Pilgern, die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten.
Diese traten an Philíppus heran und baten ihn: „Herr, wir möchten Jesus sehen“. Philíppus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philíppus gingen und sagten es Jesus.

Jesus aber antwortete ihnen mit einer langen Rede und am Ende sagte er: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen“.

„Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unaussprechlicher und von Herrlichkeit erfüllter Freude, da ihr das Ziel eures Glaubens empfangen werdet: eure Rettung“ (1Pet.1,8-9).

In der Fastenzeit sind wir eingeladen zum erhöhten Kreuz aufzuschauen und Jesus zu sehen. Seine Anziehungskraft kann uns die Gnade schenken, ihn wahrhaftig zu sehen.

Lasst uns den Gekreuzigten anbeten und bitten: „Herr, wir möchten dich sehen“. 

Pater Shaji Panakkal