Karfreitagsliturgie einmal anders

30.03.24, 07:03
Martina Sedlaczek

Der Misereor Kreuzweg

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Sie waren über dreißig Jahre als Missionare in Kolumbien, was lag da näher, als den Kreuzweg von Misereor, der sich in diesem Jahr mit dem Leben der Landbevölkerung Kolumbiens beschäftigt, zu beten. Ursula Holzapfel und Uli Kollwitz hatten sich mit dem Vorbereitungsteam für den Kreuzweg der Kinder entschieden (Misereor bietet immer zwei an, für Groß und Klein), denn der sprach in seinen 6 Stationen die deutlichere Sprache.

Jesus wird zum Tod verurteilt

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Die Menschen fordern Jesu Tod und am Ende gibt Pilatus nach. Wo Menchen sich gegen einen anderen zusammentun und ein Urteil fällen, da wird es Dunkel in unserem Miteinander. In Kolumbien halten sich die Menschen in der Stadt für etwas Besseres, blicken auf die Bauernfamilien abfällig herab. Solche Vorurteile sind wie dunkle Schatten, die uns nicht wachsen lassen.

Gott hilf uns, dass wir Vorurteile überwinden und schenke uns einen offenen Blick füreinander.

Jesus trägt das Kreuz

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Das schwere Kreuz und der lange Weg, jeder Schritt ist mühsam und Jesus fällt mehrmals unter der Last. Aber er gibt nicht auf, er will den Weg bis zum Ende gehen. Die Bauernfamilien in Kolumbien arbeiten hart daran, ihr Land wieder fruchtbar zu machen, Vielfalt wachsen zu lassen. Die Erde ist die Grundlage allen Lebens, sie gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen. Sie auch für die Kinder und Enkel zu erhalten, dafür geben die Bauern nicht auf.

Gott, sei du mit deiner Kraft bei den Bauernfamilien und lass uns dankbar sein, für die Nahrung, die uns deine Erde schenkt.

Jesus trifft Veronika

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Am Weg von Jesus stehen viele Menschen, manche lachen ihn aus, manche haben Mitleid und weinen. Jesus bleibt stehen, seine Kraft lässt nach und der Weg ist doch noch weit. Da kommt Veronika und reicht ihm ein kühles Tuch, damit er Staub, Schweiß und Tränen abwischen kann. Das tut gut, Jesus dankt Veronika und geht weiter. Wasser ist erfrischend, kühlend und stärkend, es ist lebenswichtig für alle Lebewesen. Die Bauernfamilien in Kolumbien wissen dies, sie pflanzen Bäume und sorgen sich um den Wald, der Schattten spendet und Wasserquellen entstehen lässt.

Gott, hilf den Menschen beim Schutz des Waldes vor Ausbeutung und Verschmutzung und lass auch uns dabei mithelfen, unser Wasser zu schützen.

Simon hilft Jesus

Hände helfen (c) congerdesign_pixabay_pfarrbriefservice

Jesus ist am Ende seiner Kraft. Ein Mann, der gerade vom Feld kommt, wird von den Soldaten herbeigerufen. Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen. Gemeinsam kann man mehr erreichen. Gerade wenn es schwer wird, tut es gut, nicht alleine zu sein. Die Bauernfamilien in Kolumbien unterstützen sich gegenseitig, auf den Feldern und im Garten, beim Lernen und Arbeiten.  So fassten auch wir uns alle an den Händen und verdeutlichten: Jeder und jede Einzelne ist wichtig.

Gott, wir danken dir für unsere Freunde. Sei du bei allen Familien, die sich gegenseitig helfen  und lass auch uns ein guter Freund, eine gute Freundin für andere sein.

Jesus stirbt am Kreuz

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Das Lektorenteam las nun die Passion nach Johannes mit verteilten Rollen. Von der Verhaftung, über das Verhör und die Verurteilung bis zur Hinrichtung am Kreuz und der Bestattung.

Jesus ist gestorben, es ist dunkel. Auch wenn ein Saatkorn in die Erde fällt, wird es dunkel. Wir legten aus Sonnenblumensamenkörnern ein Kreuz. 

Jesus steht auf zum Leben

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Eine Freundin von Jesus, Maria aus Magdala, geht am dritten Tag zu seinem Grab um zu trauern. Doch das Grab ist leer und zwei Engel erscheinen und sagen ihr, dass Jesus lebe. Da kommt sogar Jesus selbst auf sie zu. Große Freude erfüllt Maria und sie läuft schnell zu den anderen: "Jesus lebt!" Auch wenn sich ein kleines Samenkorn seinen Weg durch die Erde bahnt und ein grüner Keim hervorbricht, ist es wie ein kleines Wunder. Die Saat geht auf und bricht sich Bahn. Viele Bauernfamilien in Kolumbien erleben schon heute, dass ihre Arbeit Früchte trägt. 

Gott, wir danken dir, dass du immer wieder neu Leben schenkst. Lass die Arbeit der Menschen Früchte tragen und sie diese miteinander teilen, damit alle Menschen auf der Welt ein gutes Leben haben.

Fürbitten und Kommunion

Karfreitag_Stallber_Misereor (c) Uta Köpp

Statt der großen Fürbitten, hatte sich jeder des Vorbereitungsteams eine eigene überlegt, Bitten für die aktuellen Brandherde unserer Zeit. Für die Menschen in Kolumbien, dass der Weg mit dem neuen Präsidenten zu mehr sozialer Gerechtigkeit weiter geht, für alle Kontinente mit Kriegen und auch für uns selbst.
Anschließend beteten wir alle gemeinsam das Vater Unser und es gab die Möglichkeit zum Kommunionempfang.

Samen säen

Karfreitag_Stallberg_Misereor (c) Martina Sedlaczek

Der Einladung, sich Samenkörner mitzunehmen und selbst Sonnenblumen zu pflanzen, kamen fast alle nach. Wir sind gespannt, wie sie angehen. Bilder der keimenden, wachsenden Pflanzen sollen in der Kirche ausgestellt werden.

Karfreitagsliturgie - einmal anders.

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