Markus-Lesejahr

01.02.24, 08:00
Diakon Gert Scholand

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,

das 2. Vatikanische Konzil (1962-65) hat mit breiter Mehrheit der Weltbischöfe beschlossen, einen viel größeren Umfang an Texten aus der gesamten Bibel für die Verkündigung in Gottesdiensten zu verbreiten. Ich freue mich immer wieder auf das Markus-Lesejahr, nicht allein, weil es das kürzeste Evangelium im Neuen Testament ist, sondern weil es Markus gelingt, das Menschliche an Jesus von Nazaret besonders anschaulich darzustellen.

Das heutige Evangelium ist ein eindringliches Beispiel. Jesus hatte in kurzer Zeit eine überschaubare Zahl von Jüngern überzeugen können, ihn auf seinem Sendungsweg zu begleiten. Das spricht sich in Galiläa schnell unter der Bevölkerung herum und viele Menschen kommen zusammen, wollen ihn sehen und sein Handeln bejubeln.

Mich spricht die kürzeste Wundererzählung im ganzen Neuen Testament besonders an. Es wird zunächst die Umgangsart Jesu mit seinen Jüngern hervorgehoben, indem er auch die Familien dieser jungen Männer mit einbezieht. So besucht er das Haus des Simon Petrus in Kapernaum, erfährt von der fiebrigen Erkrankung der Schwiegermutter des Simon Petrus, tritt an ihr Bett, ergreift ihre Hand und zieht sie hoch. Faszinierend ist die spontane Hinwendung Jesu zu dieser ihm sicher noch unbekannten Frau. Er stellt keine Fragen, sondern hilft. Die Heilung führt zur Begegnung zwischen der erkrankten Frau und Jesus.

Das direkte Handeln Jesu überträgt sich auf die Frau, die nun fieberfrei, die Gäste bedient. Für die damalige Zeit eine typische Rolle einer Frau im antiken Palästina. Betrachten wir diese Szene mit unseren „aufgeklärten Augen“, könnten wir vielleicht unbehaglich werden. Doch Jesus verändert die Rolle der Frau durch seinen eigenen Dienst: „Der Menschensohn ist nicht dazu da, sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen“, heißt es an einer späteren Stelle im Markusevangelium (Mk 10,45). Durch diesen bedeutenden Ausschnitt seines Dienstes schenkt Jesus der Schwiegermutter des Simon Petrus neue Lebenskraft und durch ihr kostbares Dienen bindet Jesus sie in seine Sendung mit ein.  

Eine fröhliche Zeit wünscht

Diakon Gert Scholand

stones-937659_1280 (c) pixabay

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