"Neuanfang"

27.12.23, 23:00
Diakon Gert Scholand

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,

heute am 31. Dezember steht das Fest der Heiligen Familie im kirchlichen Kalender und das Gedächtnis an den Papst Silvester entfällt einfach.

Doch morgen beginnt das neue Jahr 2024. Bei Hermann Hesse lese ich: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“

Jede und jeder hat es sicher schon oft erfahren, dass der Rückfall in Eingefahrenes ständig lauert. Und nicht wenige Menschen knüpfen trotz mehrfacher Enttäuschungen wieder hohe Erwartungen an dieses nächste Jahr 2024. So empfinden wir immer wieder eine große Sehnsucht, auch nach verfahrenen Situationen neu anfangen zu können.

Das Wort „Neuanfang“ ist ein Beweis dafür. An sich bedeutet „Anfang“ ja schon den Einsatz von etwas Neuem, das vorher nicht da war. Wir kennen aber auch die Neigung zum Rückfall und zur Wiederholung des Gewohnten.

Wenn also das Wort „Anfang“ mit „neu“ verstärkt wird, dann zeigt das den Wunsch, dass wirklich etwas Neues beginnen möge.

In seinem Weihnachtsbrief an die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichen Aufgabenbereichen im Erzbistum Köln weist Erzbischof Dr. Woelki auf die vielen Veränderungen und neuen Herausforderungen hin. Er denkt vor allem an die „Errichtung der Pastoralen Einheiten, deren zukünftige Rechtsform es nun umzusetzen gilt.“

Der Erzbischof räumt ein, dass „Vieles noch ungewohnt sein mag und an mancher Stelle vielleicht auch ein wenig zumutend ist.“ Es wird von einer Chance gesprochen, „als Aufbruch in eine neue Zeit, die Möglichkeiten einer Neuevangelisierung eröffnet.“

Durch einen Wechsel von der bisherigen Rechtsform selbstständiger Pfarreien in eine „zukünftige Rechtsform“ pastorale Einheit wird doch keine „neue Zeit“ beginnen. Der prophetische Schriftsteller Kohelet kommt in der hebräischen Bibel zu einer skeptischen Einschätzung: „Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was getan wurde, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne“ (Koh 1,9).

Bleibt es in unserer Kirche bei den verfestigten Denkstrukturen und Überlebensstrategien, dann wird es auch keinen Aufbruch in eine neue Zeit geben. ODER?

Es sei denn Gott selbst setzte einen Neuanfang. Der ist allerdings so unscheinbar, dass er leicht übersehen werden kann. Durch die jährliche Feier der Geburt des Menschen Jesus wird der Geist Gottes in unsere Herzen gesendet, damit wir Anteil an seinem göttlichen Geist geschenkt bekommen. Nur mit diesem Geist wird sich 2024 diese Welt ändern.

Ein gesegnetes neues Jahr 2024 wünscht

                                                            Diakon Gert Scholand  

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