Es ist Spargelzeit, das ist offensichtlich. Alle bekommen es mit, nicht nur die, die Spargel – in den unterschiedlichsten Varianten – mögen. Als ich allerdings im Schulgottesdienst die Kinder fragte, welche Zeit wir gerade immer noch feiern, schaute ich in große, fragende Augen. Auch die präzisere Frage, welches „große Fest“ wir denn zuletzt gefeiert hätten, wurde anders beantwortet, als ich hoffte: „Zuckerfest!“
Tatsächlich sind wir aber an diesem Sonntag schon so lange in der „Osterzeit“ unterwegs, dass es der 6. Sonntag seither ist, und an Christi Himmelfahrt werden es sogar 40 Tage sein, die seit dem höchsten Fest im Kirchenjahr vergangen sein werden. Aber wer, der nicht die Gottesdienste mitfeiert, bekommt heutzutage überhaupt noch mit, dass wir 50 Tage lang die Osterzeit feiern, also immer noch? Oder dass wir mit dem Fest „Christi Himmelfahrt“ noch einmal weitere 9 Tage auf eben diesen 50sten Tag zugehen, den Pfingsttag?
Frei zu haben, Feiertage zu haben, am besten Donnerstage, zwischen denen dann „Brückentage“ liegen, finden alle schön. Auch Montage.
Aber dass es die ganze Zeit um den Auferstandenen geht und seinen Geist, den er ankündigt als den „Beistand und Tröster“, scheint aus dem Blick geraten zu sein.
Beim Spargel ist das ja auch einfacher: Die Spargelzeit ist vom Wetter abhängig, plötzlich ist sie da, wir sehen erste Stangen in den Supermärkten, dann kommen Tafeln von Hofläden dazu, er steht auf den Speisekarten und irgendwann ist er wieder weg. Spätestens ab dem Johannistag, also dem Fest der Geburt Johannes des Täufers (nämlich, weil es ab dann noch mindestens 100 Tage sind bis zum ersten Bodenfrost (und diese Zeit braucht der neue Spargel für eine optimale Reifung), und das macht mich nachdenklich. Auch dass der Tag als „Spargelsilvester“ bezeichnet wird. Weil „Silvester“ ja auch wieder …
Ach, es ist wie es ist: Ich schrieb gerade noch „österliche Grüße“ unter einen Dialog mit dem Kieferorthopäden meiner Söhne. Er wunderte sich, „wie spät ich dran sei“.
Nun aber Ihnen: immer noch herzliche österliche Grüße! Und weil Christus zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrt, auch einen schönen „Vatertag“ …
Ihr Diakon Dr. Marc Kerling
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