Taufbeckenumzug in St. Anno

06.01.24, 21:00
  • Anno-Treff
Anno-Treff

Eine Idee entsteht

Immer wieder waren zugezogene Taufeltern irritiert über den Standort des Taufbeckens in unserer Anno-Kirche: nicht direkt am Eingang, sondern in direkter Nähe zum Altarraum, mehr seitlich zur Sakristei hin – es wirkte verloren und an den Rand gequetscht. Es durchbrach gleichzeitig das Gesamtbild vorne, die liturgischen „Orte“ so nah beieinander.

Deshalb wurde auch im Anno-Treff die Frage diskutiert, ob das Taufbecken nicht an anderer Stelle mehr Sinn machte und so auch noch neue Möglichkeiten schuf, andere Gottesdienste zu feiern. Wir waren sofort Feuer und Flamme.

Dabei ging es uns durchaus nicht darum, Gewohntes und Etabliertes zu verändern, sondern durch Neues so zu ergänzen, dass ein anderer Raum entsteht und damit ein breiteres Spektrum angeboten werden kann, damit für jede/jeden etwas dabei ist.

Früher stand das Taufbecken tatsächlich direkt am Haupteingang (man sieht heute noch die Spuren auf den Fliesen), wie in vielen anderen Kirchen auch, so z.B. ja auch in der Pfarrkirche St. Servatius. Aber auch dort wirkte es wie „einfach abgestellt“ und nicht integriert im Raum, und vor allem außerhalb der feiernden Gemeinde. Unser Wunsch war es, es mitten in die Gemeinde zu holen.

Die Planung

TaufbeckenAnno_Planung (c) Anno-Treff

Nach einer kurzen Sammlung von Ideen, kristallisierte sich ziemlich schnell eine als die perfekte Lösung heraus. Und so begannen – unter der Federführung von Hans-Jürgen Kemp – die Vorüberlegungen und Planungen für den Umzug unseres Taufbeckens. Das hat zum einen damit zu tun, dass wir in Sankt Anno viele Kirchenbänke mit den unterschiedlichsten Maßen haben. Andererseits wurde uns schnell klar, dass wir das Taufbecken alleine nicht von der Stelle bewegen konnten. So kam Steinmetz Markus Weisheit ins Spiel, um das Taufbecken fachgerecht zu versetzen. Gleichzeitig wurden fleißig Pläne und Skizzen erstellt, wie zukünftig die Bänke zu stellen seien, damit alle Sitzplätze in der Kirche erhalten bleiben.

TaufbeckenAnno_Planung1 (c) Anno-Treff

Die fertigen Planungen stellten wir nach einem Sonntagsgottesdienst der Gemeinde vor. Es kam viel Interesse und ebenso viel Zustimmung. Zwischen den Jahren wurde dann auch der Kirchenraum fleißig vermessen, an Flucht- und Laufwege gedacht, mit Klebestreifen am Boden die Stellen für die neuen Standorte der Kirchenbänke gekennzeichnet.

Die Umsetzung

TaufbeckenAnno_Bänkeumzug (c) Anno-Treff

Zahlreiche helfende Hände aus der Gemeinde trafen sich letzte Woche zum Bänke-Schieben, und auf stabilen Rollbrettern ging alles gut voran. 

TaufbeckenAnno_Steinmetz (c) Anno-Treff

Dann kam Steinmetz Markus Weisheit mit seiner Azubine Charlotte Neuenhöfer und den notwendigen Geräten, und wir konnten noch einiges lernen:

TaufbeckenAnno_Farbe (c) Anno-Treff

 Zum Beispiel, dass der Stein des Anno-Taufbeckens aus einem französischen Kalkstein, „Savonniers“ genannt, besteht, einer Steinart, die für den Außenbereich absolut nicht geeignet ist und die man auch viel im Kölner Dom findet. Außerdem muss der Stein vor 1973 mit roter Farbe bemalt worden sein, von der man bei genauerer Betrachtung noch Restspuren in den Zwischenräumen findet.

TaufbeckenAnno_Keile2 (c) Anno-Treff

Mit Keilen wurde das schwere Becken, das eigentlich aus drei Teilen besteht, aufgelagert; immer wieder eine Schicht höher, bis schließlich die 8 cm erreicht waren, um den Hubwagen darunter zu fahren. Zuvor war es mit Spanngurten befestigt worden; möglichst eng, damit die Mittelkante keinen Druck abbekam. 

TaufbeckenAnno_Hubwagen2 (c) Anno-Treff

Danach kam das Becken an seinen neuen Bestimmungsort. Hier wurde es auch wieder langsam, Keil um Keil, mit Voll-Gummiplatten dazwischen nach unten bewegt. Am Ende wurden kleine rote Distanzplättchen untergelegt, sodass man das Becken noch die letzten Millimeter zentrieren konnte, und damit der Stein nicht direkt auf dem Boden aufkommt. Ein Laser in der Mitte bestimmte die endgültige Position.

Taufbecken Anno_Flucht Altar (c) Anno-Treff

So steht das Taufbecken nun genau dem Altarraum gegenüber, am hinteren Ende des Mittelgangs, unter dem Christus-Corpus. So ist es nun endlich nicht nur mitten in der Gemeinde, sondern steht gleichzeitig auch in einer doppelten Achse: Auf einer Linie zwischen der Krippe (Geburt) und der letzten Station des Kreuzweges (also dem Tod Jesu), aber auch in der Linie zum Altarraum, in dem wir den Tod und die Auferstehung unseres Herrn feiern. So ist es absolut organisch und sinnvoll in den Kirchenraum integriert.

Das Ergebnis

Ein ganz neuer Raum ist „im Raum“ entstanden, in dem wir z.B. Tauferinnerungsgottesdienste feiern können, auch mit einer freien Bestuhlung rund ums Becken. Gleichzeitig wird die feiernde Gemeinde „verdichtet”, sprich, sie rückt mehr zusammen und nach vorne in Richtung Altarraum.

TaufbeckenAnno_Die Macher (c) Anno-Treff

Die Kirche wirkt dadurch wie eine andere, neue Kirche. Kommen Sie doch einfach vorbei und schauen Sie selbst! Die erste Möglichkeit wird sich auch schon gleich morgen, am Sonntag, den 7. Januar, zum Fest der „Taufe des Herrn” ergeben, wenn die ungetauften Kommunionkinder in der Familienmesse um 11 Uhr getauft werden: Herzliche Einladung, zusammen mit den Sternsingern und Familien das alles zu feiern – und nachher noch beim Gemeindecafé!

Kirchengemeinde St. Servatius

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