„Es ist die Stimme in der Wüste“, liebe Schwestern und Brüder, die ruft: „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“
Ich versuche, die Schlaglöcher in den Siegburger Straßen zu umfahren und denke über diese Worte nach. Sie sind sehr alt und stehen beim Propheten Jesaja. Es geht um einen „Boten“, und bei dem knüpft der Evangelist Markus an. Wir hören heute die ersten acht Verse des ersten Kapitels seines Evangeliums, „Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes“ und dann tritt Johannes der Täufer in der Wüste auf.
Schickt der Evangelist uns also auch in die Wüste? Oder zum Täufer? Wir sind ja schon getauft. Aber wo ist die Wüste, von der der Evangelist berichtet? Was ist meine ganz persönliche Wüste? Ort der Klarheit oder der Kargheit, ja Kärglichkeit? Trockenheit, emotionaler Durst? Erschöpfung? Und auf welchem Weg komme ich dorthin?
Vielleicht ist die Adventszeit eine Wüstenzeit. Vielleicht hilft sie uns, zu erkennen, wie vollgestopft wir sind. Mit Dingen, die uns im Weg liegen und uns vergessen lassen, was wir uns einmal vorgenommen hatten. Wie wir und was in uns leben möchte. Der Weg in diese Wüste führt vielleicht über die Wege, die wir gar nicht gegangen sind.
Am Wegesrand erkennen wir die Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Sie rufen uns zu: „Lass Dich herauslocken aus den Gruben und Löchern und Höhlen, in denen Du Dich etwas zu bequem eingerichtet hast.“ Und: „Stell Dich Deinem Durst und Deinem sehnsüchtigen Hunger in einer Welt, die Dich nicht wirklich sättigt. Sieh genau hin.“
Solche Wüstenzeiten bahnen dem Herrn den Weg und ebnen ihm die Straßen, auf denen wir dann mit ihm gehen können. Und wie schön: Gleichzeitig kommt er uns entgegen.
Aus der Wüste grüßt adventlich:
Diakon Dr. Marc Kerling
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