die Berufungsgeschichten in den Evangelien haben mich früher oft irritiert. Das Schema ist meist dasselbe: Jesus ruft Menschen in seine Nachfolge – und sie lassen einfach alles fallen, um ihn nachzufolgen. Das bisherige Leben und alles, was bisher wichtig war, scheint plötzlich bedeutungslos zu sein.
Worin lag meine Irritation begründet? Ich gebe zu, ich bin kein Typ, der einfach alles liegen und stehen lassen kann. Gewisse Dinge im Alltag und im Beruf müssen und sollen erledigt werden.
Das Gebet, die Ausrichtung auf Gott, unterbricht den Fluss des Alltages. Was will Gott? Barmherzigkeit, nicht Opfer! (vgl. Hos 6,6).
Gottes Forderung beim Propheten wie Jesu Ruf im Evangelium sind reine Barmherzigkeit. Es ist reine Barmherzigkeit den Sündern gegenüber, und der Zöllner, der als Sünder und „Kranker“ gilt, hat ein Gespür dafür, dass dieser Ruf der des heilenden Arztes ist; die sich für gesund erachten, brauchen den Arzt nicht und hören deshalb auch den heilenden Ruf nicht.
Die Initiative geht also von Gott aus. Aber in der Tiefe unserer Seele, einer Tiefe, die nur Gott erreichen kann, lebt die Sehnsucht, die uns seinem Ruf folgen lässt.
Deshalb wünsche ich uns alle Offenheit und Empfänglichkeit für Gott, dem „Störer“, der uns gleichzeitig „verarzten“ und stärken möchte für die nächsten Schritte.
Ihr „frischgebackener“ Diakon Johannes Shimizu
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