Amen!
Im Augenblick finden die Erstkommunionfeiern in unseren Kirchen statt. Als Sondergottesdienste auf Gruppenebene, da wir die geladenen Familien sonst nicht in unseren Kirchen unterbringen können.
Schön ist es dabei zu erleben, dass trotz geänderten Rahmenbedingungen die Feierlichkeit nicht ab-, sondern eher zugenommen hat.
Der „große Augenblick“ bleibt der erste Empfang der Hl. Kommunion. Dabei geht bisweilen das „Amen“ des Kindes als Antwort auf die Spendeformel „Der Leib Christi“ etwas unter. Dies ist sicherlich der besonderen Situation des Gottesdienstes geschuldet. Doch auch für uns Erwachsene ist es nicht einfach zum „Geheimnis des Glaubens“ Amen, „Ja, das glaube ich“ zu sagen.
Das „Amen“ als Zustimmungsformel stammt schon aus dem Alten Testament. Als die Israeliten aus dem Exil heimgekehrt waren, verlas der Prophet Esra stundenlang abschnittsweise die Tora und das Volk stimmte unter Tränen diesem mit „Amen“ zu: Ja, wir wollen uns von nun an das Wort Gottes halten! (Neh 8).
Nach vierzig Jahren Wüstenwanderung, nachdem fast alle Augenzeugen des Auszuges aus Ägypten und der Gesetzgebung am Sinai verstorben sind, hält Moses vor dem Einzug ins Land Kanaan eine lange Rede, in der er die Israeliten an Gottes große Taten erinnert (Dtn 4ff). Dabei fällt der Satz: „Nicht mit unseren Vätern (und Müttern) hat der HERR diesen Bund geschlossen, sondern mit uns: wir, diese, hier, heute, wir alle, Lebendige“ (Dtn 5,3).
Gottes Wort und Bund ist „mit uns: wir, diese, hier, heute, wir alle, Lebendige.“ - Die Zustimmung zu all dem ist mein, unser „Amen“.
Dieses Amen ist die Zustimmung zu der Botschaft Jesu, die Bereitschaftserklärung nach seinem Wort zu leben, mich immer neu zu fragen, was konkret Gott mit mir vorhat.
Für Kinder ist dies noch schwer zu erfassen, sie dürfen noch auf den Glauben der Erwachsenen vertrauen. Der Glaube, dass das Leben stärker ist als der Tod, die Liebe und Versöhnung größer als der Hass und das Leben aus der Liebe reicher ist als alles andere. Ein Glauben, den wir ihnen schulden, ein Glauben der selber immer wieder neue Nahrung braucht. Damit stehen wir am Tisch des Herrn, am Tisch des Wortes und des Brotes. Amen!
Ihr Pastor
Karl-Heinz Wahlen
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