auch in diesem November werden wir den großen Umzug am St. Martinstag in unserer Innenstadt wegen der noch Ansteckungsgefahr leider nicht erleben können.
Doch in einigen Stadtteilen dürfen die Kinder mit den Laternenlichtern durch die Straßen ziehen und Martinslieder singen. An diesem einen Tag im Kirchenjahr, an dem das Christliche halbliturgisch rituell nach draußen geht und an dem viele, ja alle dabei sein und mitmachen können, wird der heilige Martin gefeiert.
Obwohl vieles, ja das meiste am historischen Hintergrund legendarisch ist, wird die Symbolkraft über Glaubensgrenzen hinaus verstanden, insbesondere wenn Kinder – mit ihren Eltern – in einer Prozession feierlich mit Laternenlicht sowie einem Mann oder auch einer Frau hoch zu Ross über die Straßen ziehen, Lieder singen, manchmal begleitet von einer Blaskapelle und anschließend einen Weckmann oder sonstiges Gebäck erhalten.
Es sind ja meistens zu diesem Anlass keine Kleriker, sondern Laien, die diese „Liturgie für alle“ organisieren und leiten. Echte Kirche von unten, Kirche unten, beim Volk. Dass es mit dem Heiligen etwas Besonderes auf sich hat, spüren alle, die an dieser Festlichkeit teilnehmen. Und daher wollen sich auch Muslime Sankt Martin von antikirchlich eingestellten Eltern nicht zu einem Null-Acht-Fünfzehn-Laternenfest umwidmen lassen. Dieser Martin ist inzwischen zu einem universalen Heiligen geworden, zu einem Anknüpfungspunkt für Integration und Inkulturation von Fremden, jedenfalls wenn sie sich mit ihren Kindern darauf einlassen.
Das Fest mit Umzug ist kein Anlass, um andere für das Kirchenleben zu gewinnen oder vom Christentum zu überzeugen. Danach bleibt alles wie zuvor. Aber es ist eine gute Übung für jene, die in der Kirche sind, sich selber einmal als „geschlossene Gesellschaft“ aufzugeben und tatsächlich nach draußen zu gehen, zu gehen!
Unterwegs sein mit anderen. Ein Christsein nicht unter uns, sondern unter vielen – und das durchaus im Teilen von Gaben, die das Wesentliche eucharistischer Danksagung mitten in der Diesseitigkeit gottesdienstlich verdichten: ein Hinweis auf die großen biblischen Mähler und das ganz große Mahl, das wir als endzeitliches, himmlisches Mahl erwarten – im himmlischen Licht trotz aller Dunkelheiten im Diesseits.
Dass Martin in uns und für andere Hoffnung sein möge, wünscht
Diakon Gert Scholand
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