Apostolische Visitation der Erzdiözese Köln

30.05.21, 06:58
Online-Redaktion von St. Servatius Siegburg

Hintergrund

In unser Erzbistum kehrt keine Ruhe ein. Die Veröffentlichung der zweiten Missbrauchsstudie der Kanzlei Gercke und Wollschläger und der daraus von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und Generalvikar Dr. Markus Hofmann erarbeitete 8-Punkte-Plan für verbesserten Schutz vor sexualisierter Gewalt, haben das verloren gegangene Vertrauen vieler Menschen in die Führungsspitze nicht wiederherstellen können. 

Die Räte (Kreiskatholiken-, Stadtkatholiken- und der Diözesanrat) hatten dies in den letzten Wochen immer wieder deutlich gemacht. Das große Misstrauen, ob die Aufarbeitung und getroffenen Maßnahmen ausreichen, spiegelt sich vor allem in Vorbehalten gegenüber dem Erzbischof wider, wie ein offener Brief von Gemeindemitgliedern aus Düsseldorf-Gerresheim zeigt. 

Aber auch Priesterkollegen kritisierten die Aufarbeitung von Missbrauch in unserem Erzbistum und wandten sich deshalb in einer E-Mail an Kardinal Rainer Maria Woelki.

Man hat den Eindruck, als sei die Situation verfahren, als käme ein offener Dialog nicht mehr zustande. Dies wurde auch in Rom wahrgenommen und so hat Papst Franziskus beschlossen, sich selbst ein Bild von der komplexen pastoralen Situation vor Ort zu machen, hier bei uns im Erzbistum Köln und eine Apostolische Visitation angekündigt. 

Die Ankündigung wurde von allen Seiten begrüßt, so erste Stellungnahmen des Erzbischofs (siehe unten) und des Diözesanrates .

Pressemitteilung des Heiligen Stuhls

Apostolische Visitation Erzbsitum Köln 2021

Proklamandum von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki zur Apostolischen Visitation des Erzbistums Köln

Liebe Schwestern und Brüder, 

in den nächsten Tagen bekomme ich und bekommen wir Besuch in unserem Erzbistum, dem ich mit großen Erwartungen entgegenblicke. Der Heilige Vater in Rom hat eine Apostolische Visitation veranlasst und entsendet dafür Anders Kardinal Arborelius OCD Bischof von Stockholm und den Bischof von Rotterdam, Johannes van der Hende in unser Erzbistum. Ihr Auftrag ist es, sich vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation im Erzbistum zu verschaffen und gleichzeitig eventuelle Fehler im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs zu untersuchen. Sie können dabei auch die Ergebnisse und Konsequenzen der Unabhängigen Untersuchung betrachten. Ich bin froh, dass sich beide hier vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen können. Ich hatte ja schon einmal gesagt, dass wer auch immer sich an das Feld der Aufarbeitung heranmacht, allen auf die Füße tritt. Auch sich selbst. Und mir wird immer mehr bewusst, was die Aufarbeitung von Schuld alles auslöst und wie sie die Perspektive verdreht. Wer redet im Moment noch über Täter? Wer über die Betroffenen? Wer über Strukturen und Prozesse, die verändert werden müssen? Wer über Glauben und Mission? Alles, was der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und der Bewältigung der komplexen Situation dient, ist gut. Ich finde es wichtig, dass in dieser Situation der Heilige Vater zwei apostolische Visitatoren zu uns schickt. Was ist nun eine apostolische Visitation? Jede apostolische Visitation ist anders, daher ist es wenig hilfreich, sich vorab auf eine Deutung festzulegen. Ich sehe die Visitation vor allem als Chance. Als Chance für unser Erzbistum, Probleme auch weiterhin offen anzusprechen, darüber ins Gespräch zu kommen, und dadurch Schritt für Schritt gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Dazu ermutige ich uns alle.

Dies lese ich auch aus dem Brief der Bischofskongregation, den ich erhalten habe. Darin heißt es, dass „man mir persönlich und der mir anvertrauten Kirche in einer Zeit großer Bedrängnis und Prüfung beistehen“ möchte. Und es ist doch tatsächlich so: Es herrscht derzeit große Unruhe in unserem Bistum. Der nüchterne und differenzierte Blick der beiden Visitatoren von außen kann uns wertvolle Hinweise geben, was schiefgelaufen und was noch zu tun ist. Es ist eine Chance. Deshalb wollen und werden wir die Visitatoren uneingeschränkt und vorbehaltlos in ihrer Arbeit unterstützen. Ich habe an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen: ich werbe für einen neuen Geist des christlichen Miteinanders. Auf diesen Weg möchte ich mich zusammen mit allen Menschen im Erzbistum machen. 

Ich bitte Sie alle, dass wir die Visitation im Gebet begleiten.

Ihr Rainer Woelki
Erzbischof von Köln

Wort des Bischofs zur Apostolischen Visitation im Video

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