Blindheit des Herzens

16.03.23, 17:00
Priesteramtskandidat Johannes Shimizu

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

die Sehfähigkeit unserer Augen ist eine kostbare Gabe Gottes. Auch wenn es viele gibt, die zum Sehen und Lesen Brillen oder Linsen oder gar eine Operation benötigen, so ist das immer noch etwas anderes als ganz zu erblinden oder gar – wie wir es im Evangelium des vierten Fastensonntages hören – blind geboren zu sein. Darüber hinaus gibt es noch die Blindheit des Herzens. 

Geht es nicht auch uns manchmal so, dass wir Dinge im Leben übersehen, die eigentlich wichtig sind? Jemand weist uns auf dieses oder jenes hin, und wir müssen eingestehen: Ich war nicht aufmerksam genug, oder mein Horizont war zu eng, oder ich war zu fixiert auf mich selber, auf meine eigenen Pläne und Vorstellungen, sodass ich gar nicht mit dem gerechnet oder es übersehen habe. Was oder wen übersehen wir vielleicht? Möglicherweise ist es ein Mensch, der auf uns angewiesen ist. Es kann auch jemand sein, der uns infrage stellt, der uns herausfordert, vielleicht sogar provoziert. Oder sind wir blind für die Wirklichkeit Gottes? Hier spüre ich, den Sinn der Fastenzeit. Sich ehrlich zu fragen, wo ist mein Herz krank, wo kann es die Liebe Gottes nicht erkennen, wo kann ich nicht erkennen, dass Gott mit der Welt andere Wege geht.

"Man sieht nur mit dem Herzen gut", sagt der Fuchs zum kleinen Prinzen. Wir sehen auch nur mit dem Herzen gut, wenn es in Gott verankert ist, wenn es geheilt ist. Lernen wir neu sehen, was Gott von uns will, lernen wir die Wege Gottes mit uns, die Liebe Gottes zu uns sehen, in dem wir Jesus begegnen.

Der Dialog Jesu mit dem Blinden richtet sich auch an uns: „Glaubst du an den Menschensohn? Da antwortete jener und sagt: Wer ist das, Herr, damit ich an ihn glauben kann? Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; er, der mit dir redet, ist es“ (Joh 9,35-37).

Ihr Priesteramtskandidat Johannes Shimizu

herz (c) pixabay

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