Dialog praktizieren

07.01.22, 09:00
Gert Scholand

Der Himmel öffnete sich, und Jesus sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.“

Dieser Satz rangt durch die Evangelientexte bei den Synoptikern – Markus – Matthäus – Lukas. Ich habe früher gefragt: Warum ließ sich Jesus von Nazaret überhaupt von Johannes taufen? Es kommt dann die himmlische Stimme hinzu: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden!“

Es könnte ja sein, Theologen legen wert darauf, die Vision – der offene Himmel und die Taube mit der Himmelsstimme soll Jesus als geliebten Gottessohn genau bestimmen. Auch wenn die Erzählungen der Evangelisten nicht als historische Quellen zu betrachten sind, dürfen wir annehmen, bis zu seiner Taufe am Jordan war Jesus keine öffentliche Person. Die Hirten und Weisen waren ebenfalls auf himmlische Weisung durch Engel und Sternenlauf in Bewegung gesetzt worden, doch ihre Erzählungen waren rasch wieder vergessen worden. Erst nach seiner Taufe im Jordan achten die Menschen damals auf diesen Jesus aus Nazaret. Er wird „stärker“ (Lk 3,16) als Johannes bezeichnet und die Apostelgeschichte erkennt, Gott sei mit ihm (10,38). Wie die Geschichte der öffentlichen Wirksamkeit Jesu ausgeht, kennen wir. Sie ist  ganz typisch für den Gott Israels, den Gott Jesu. Gott wählt offensichtlich anders als erwartet, und erwählt andere, als man denkt. Allerdings besteht die Kunst darin, diese andere Erwählung auch wahrzunehmen.  

Schauen wir noch einmal auf den lange vor Jesus gelebten Propheten Jesaja. Bei ihm spielen bei seiner Erwählung keine spektakulären Himmelsereignisse eine Rolle. Seine Erwählungsmerkmale durch Gott sind: Er verglimmt nicht und löscht, was noch glimmt,  nicht aus. Er befreit aus dem Dunkel und macht das Leben hell. Die Vision des lichten, offenen Himmels steht hier, anders als bei der Taufe Jesu, nicht am Anfang, sondern am Ende.

Nicht alle Erwählungen in unserer Kirche in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben der Kirche weltweit und auch regional gutgetan. Die Aussage Papst Franziskus' soll ermutigen:

„Nichts ist verloren, wenn man den Dialog wirklich praktiziert.“

Diakon Gert Scholand    

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