Die Seligpreisungen

26.01.23, 22:20
Gert Scholand

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen, im Mittelpunkt der Frohen Botschaft nach Matthäus stehen am heutigen Sonntag die „Seligpreisungen“.

Doch was sind diese Seligpreisungen eigentlich? Schon in der hebräischen Bibel, dem Alten Testament, gibt es eine lange Tradition von Botschaften, die ähnliche Formulierungen enthalten. Beim Evangelisten Matthäus können wir schon am Anfang die Spannung spüren, die Jesus selbst aufbaut. Er sah die vielen Menschen, deshalb stieg er auf einen Berg und setzte sich. Wer sich setzte, hatte Besonderes zu verkünden, ja zu lehren. Er deutet in den Seligpreisungen seinen inneren Lebensweg an und schlug den Menschen nicht ein Sozialprogramm vor, wie es heute demokratische Parteien und Regierungen entwickeln. Die Bergpredigt, speziell die Seligpreisungen, wollen orientieren. Jesus will verdeutlichen, dass wo vom Glauben die Kraft des Verzichts und die Verantwortung für den Nächsten kommt, soziale Gerechtigkeit wachsen kann. Die Bergpredigt, die ja vor über 2000 Jahren gehalten wurde, stellt für Christinnen und Christen und auch darüber hinaus die Grundforderung, Widerstand zu leisten gegen totalitäre Regime, die nach brutaler Art Menschen zertreten, Schwache verhöhnen, schlagen und knechten.

Papst Benedikt XVI. nennt im 1. Band seines Buches „Jesus von Nazareth“ die Bergpredigt eine verborgene Christologie und schreibt dazu wörtlich:

„Hinter ihr steht die Gestalt Christi, des Menschen, der Gott ist, aber gerade darum absteigt, sich entäußert, bis zum Tod am Kreuz. Die Heiligen haben von Paulus über Franz von Assisi bis zu Mutter Teresa diese Option gelebt und uns damit das rechte Bild des Menschen und seines Glücks gezeigt. Mit einem Wort: die wahre „Moral“ des Christentums ist die Liebe. Und die steht freilich der Selbstsucht entgegen – sie ist der Auszug aus sich selber, aber gerade auf diese Weise kommt der Mensch zu sich selber. Dem versucherischen Glanz von Nietzsches Menschenbild entgegen erscheint dieser Weg zunächst als armselig, geradezu unzumutbar. Aber er ist der wirkliche Höhenweg des Lebens; nur auf dem Weg der Liebe, deren Pfade in der Bergpredigt beschrieben sind, erschließt sich der Reichtum des Lebens, die Größe der menschlichen Berufung.“  

Eine friedvolle Zeit wünscht

Diakon Gert Scholand

Kirchengemeinde St. Servatius

Mühlenstraße 6
53721 Siegburg

Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547

Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:

Mo - Mi       09:30 - 13:00 Uhr
Do                09:30 - 18:00 Uhr
Fr                  09:30 - 12:00 Uhr

Neuigkeiten

Pastorale Einheit hat einen Namen

6. Mai 2025, 19:21
Unsere Pastorale Einheit hat per Dekret jetzt den offiziellen Namen "Pastorale Einheit Lohmar / Sankt Augustin / Siegburg" erhalten.
Weiter lesen

Auswertung der Pastoraltags-Puzzlesteine

6. Mai 2025, 19:18
Was es schon alles gibt … Hier können Sie alles in einer Dokumentation nachlesen.
Weiter lesen

Empfehlen Sie uns