Aufregung gab es in Lateinamerika und nicht nur dort über Berichte in verschiedenen Fernsehsendern. US-Journalisten bezeichneten die ukrainischen Flüchtlinge als zivilisierte Menschen, und sofort erinnerten sich die Lateinamerikaner an die Flüchtlinge, die an der Grenze zwischen USA und Mexico festgenommen wurden.
Hatten die 30.000 Kinder, die getrennt von ihren Eltern in Konzentrationslagern monatelang lebten mussten, eine zivilisierte Behandlung gehabt?
Was bedeutet der Begriff „zivilisiert“? Im Namen der europäischen Zivilisation wurden jahrhundertelang die Ureinwohner Amerikas unterdrückt, die Afrikaner versklavt und die anderen Völker ausgeraubt.
Nichts ist so primitiv wie ein Krieg als Mittel der Lösungen der Probleme zwischen Nationen! Europa war und ist immer im Krieg, manchmal im kalten, manchmal im heißen Krieg, manchmal bombardiert Europa Länder in anderen Kontinenten.
Ist es mitten im Krieg vernünftig, in Europa über Frieden zu sprechen? Ich bin Brasilianer und komme aus einem Land, wo seit mehr als 150 Jahren ununterbrochen Frieden herrscht. Es gibt 10 Länder in Südamerika, die eine geographische Grenze mit Brasilien haben. Wir bezeichnen diese Völker als unsere Freunde und diplomatisch erledigen wir gemeinsam unsere Probleme.
Die Diplomatie spielt in Brasilien eine fast autonome Rolle, und sie ist auch gegen schlechte Politiker immun. Diese Rolle zeichnete sich auch schon bei den ersten Generalversammlungen der UNO ab. Ein Brasilianer leitete diese Versammlungen, auch die Versammlung der Gründung Israels und Palästinas.
Es ist Tradition, dass der brasilianische Präsident oder die brasilianische Präsidentin bei der Generalversammlung der UNO vor allen anderen Staats- und Regierungschefs redet.
Ein Subkontinent wie Südamerika kennt nicht kalten oder heißen Krieg. Bei uns ist die Diplomatie geschätzt und das einzige Mittel der Lösungen der Probleme. Die zivilisierte Manier Südamerikas kann vielleicht die Europäer inspirieren, endlich in Frieden zu leben.
Kaplan Wendland für das Pastoralteam
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