es ist ein ungewöhnliches MISEREOR-Hungertuch der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez. Ich habe auch mehrfach hinschauen müssen. Doch dann ist ein Triptychon mit kraftvollen Linien zu erkennen, die dynamisch zu schwingen scheinen. Der Aufbau eines Fußes fügt sich zu einem Bild und kommt uns in der gesamten Breite auf hellem Grund entgegen. Die gebrochenen und verdrehten Knochen sind von Lilian Moreno Sánchez mit Zeichen-Kohle umrissen. Ein Röntgenbild aus einer Klinik in Santiago de Chile war die Grundlage für dieses Bild. Seit Oktober 2019 haben in Chile viele Menschen öffentlich gegen Ungleichheit und ungerechtes Verhalten der Regierenden protestiert. Einem Opfer von vielen anderen Menschen wurde der Fuß durch Schläge der Polizei verletzt. Der verwundete Fuß steht als Motiv stellvertretend für alle Orte, an denen das Leben der Menschen gebrochen und zertreten wurde und wird.
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, ist ein Vers aus dem Psalm 31, das Gebet, das Juden und Christen gemeinsam beten können. Seit einem Jahr sind wir auf unseren Wegen eingeschränkt, unsere Räume werden zu eng, weil Familienmitglieder sie oft gleichzeitig benutzen müssen – Eltern in Heimarbeit, Kinder lernen mit dem Laptop. Diese Corona-Pandemie trifft uns weltweit, aber die Stärke der Ausbrüche ist sehr unterschiedlich. In den Ländern des Südens unserer Erde wirkt das Virus viel intensiver. Die Wirklichkeit ist immer flexibel. Auch das Hungertuch ist vielschichtig. Wenn wir es anschauen, können wir nicht nur den Schmerz spüren, sondern vielleicht auch eine Kraft, die uns zur Umkehr anstoßen will. Wenn Papst Franziskus die Kirche mit einem Feldlazarett vergleicht, dann kann in ihr Vieles nicht so bleiben, wie es noch immer ist. Nur ein fester Glaube an den Auferstandenen kann helfen, Änderungen in Gang zu bringen!
Einen aufrechten Gang auf Ostern zu wünscht Diakon Gert Scholand
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