1071 gilt als das Gründungsjahr des Siegburger Stadtteiles Kaldauen. Vor zwei Jahren hätte also der 950. Geburtstag gefeiert werden können. Leider fielen die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten der Corona-Pandemie zum Opfer. Der Ortsausschuss der katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen Kaldauen hat sich Gedanken gemacht, welcher Beitrag geleistet werden kann, um das Jubiläum in bleibender Erinnerung zu halten. Nach eingehenden Beratungen startet er nun mit folgender Initiative:
Kaldauen war fast 900 Jahre lang ein wenig beachtetes, kleines Dorf am Rande des öffentlichen Geschehens; die Bevölkerung, Bauern und Industriearbeiter, war arm. Der Umschwung setzte erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ein, aus der Siedlung mit 100 Häusern und 650 Bewohnern wurde Siegburgs größter Stadtteil. Diese Entwicklung war kein Selbstläufer, immer waren es Menschen, die sich für den Fortschritt, und für ein lebenswertes Miteinander eingesetzt haben, früher, wie heute. Damit diese tatkräftigen Frauen und Männer nicht in Vergessenheit geraten, soll für sie nun ein Denkmal der besonderen Art errichten: Es sollen alle Namen der Menschen gesammelt werden, die in Kaldauen gelebt und sich um Kaldauen verdient gemacht haben. Die Namen sollen in einer Liste zusammengefasst und dem Archiv der Stadt Siegburg übergeben werden. Außerdem wird diese Zusammenstellung als QR-Code auf einer Bank installiert, die den Namen „Bank der Erinnerung“ erhalten und die in der Grünanlage der Liebfrauenkirche aufgestellt werden soll und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Durch zusätzliche QR-Codes werden auch weitere Informationen über die Geschichte Kaldauens dort veröffentlicht. Damit keine und keiner der verdienten Kaldauer übersehen wird, ruft der Ortsausschuss die Öffentlichkeit auf, sich an der Aktion zu beteiligen und alle Frauen und Männer zu benennen, denen der Stadtteil Kaldauen zu Dank verpflichtet ist. Bei der Nennung sollen nicht nur die Vor- und Nachnamen angegeben, sondern möglichst auch die Geburts- und Todesdaten angegeben werden, auch um eine kurzgefasste Begründung für den jeweiligen Vorschlag wird gebeten.
Weil dem Ortsausschuss die bleibende Erinnerung an die verdienten Kaldauer wichtig ist, hat er in den vergangenen Wochen auf einer vom Borkenkäfer heimgesuchten ehemaligen Fichtenschonung unterhalb des Waldfriedhofs und an anderen Stellen über 300 Setzlinge – Rotbuchen, Traubeneichen, Rot-Eichen, Vogelkirschen und Esskastanien – gepflanzt, zusätzlich zu den 175 Bäumchen, die von der Kindertagesstätte der Liebfrauengemeinde im Herbst vergangenen Jahres gesetzt wurden. Das soll nicht nur Dankeschön an die früheren Generationen, „sondern auch ein Geschenk für die Zukunft an uns alle sein“. Denn durch die Anpflanzungen wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass in unmittelbarer Nachbarschaft Kaldauens in den nächsten Jahren ein den Folgen des Klimawandels trotzender Mischwald entsteht. „Durch die Diskussionen der vergangenen Monate wissen wir ja, dass Wald Kohlendioxid (CO2) bindet und so ein weiteren Temperaturanstieg verhindern werden kann“, so die ortsansässigen Naturfreunde.
Vorschläge mit den Namen verdienter Kaldauer sind zu richten an: KA-ULTONDAR@outlook.de.
Foto (Azimi): Probesitzen auf der „Bank der Erinnerung“ nach der Sonntagsmesse: Kaplan Joaquim Wendlandt, Anneliese Dippe-Bettmar und Ulrich Tondar (von links) vom Kaldauer Ortsausschuss.
P.S.: Weitere Informationen erteilt Ulrich Tondar:
Telefon (02241) 38 18 23
oder KA-ULTONDAR@outlook.de.
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