wenn Sie vom „Leben in Fülle“ hören? Und woran, wenn Sie in diesen Wochen und Monaten vom „Leben in Fülle“ hören?
Unsere kirchliche Zeitrechnung, von der vorösterlichen Zeit bis in die Osterzeit, die noch mal 7 Wochen auf Pfingsten zugeht, den 50sten, krönenden Tag des Osterfestes, scheint irgendwie unter diesen ominösen Zeitbegriff „in diesen Wochen und Monaten“ geraten zu sein, und der legt sich über alles.
Machen wir uns einen Moment lang frei davon: Denken wir beim kleinen Wörtchen „krönend“ mal nicht an die „Krone“, die die „Corona“ in sich trägt, und bei „Fülle“ nicht an „Leere“, sei es in Regalen der Supermärkte oder in den Kassen so vieler Kleinunternehmen, Restaurants, leere Portemonnaies an „Ultimo“.
Also zurück zur Frage, die uns das Evangelium an diesem 4. Ostersonntag stellt: Woran denken Sie, wenn Sie vom „Leben in Fülle“ hören? Christus sagt es uns ja heute: „Ich bin gekommen, damit Ihr Leben in Fülle habt“, und wenn ich dieses Evangelium in der Familienmesse verkündet hätte, hätte ich „in einfacher Sprache“ dazugesagt: „Ein volles, frohes und gutes Leben. Ich bin gekommen, damit ihr ein volles, frohes und gutes Leben habt.“ Aber wann spüren wir, dass wir dieses Leben haben? Dass es uns in Christus geschenkt ist?
In den großen Zeitraum von Aschermittwoch bis Pfingsten, in die „7 Wochen ohne“ (die Fastenzeit und gleichzeitig heißt die evangelische Fastenaktion jedes Jahr so, diesmal: „ohne Pessimismus“) und die „7 Wochen mit mehr Zuversicht“ (erstmalig wird sie über Ostern hinweg fortgesetzt, in der Umkehrung der ursprünglichen Verneinung) hat sich die Krise hineingeschoben und dominiert unser Leben, ob wir es wollen oder nicht, wahrhaben, zulassen – wir werden nicht gefragt.
Und doch können wir dieses „Leben in Fülle“ gerade dann erspüren, wenn es angefochten ist. Wenn es infrage gestellt wird, oder besser: Unsere gewohnte Sicht darauf. Diese Idee gefällt mir so gut, dass ich sie hier mit Ihnen teilen möchte: Fragen Sie sich, wo Sie trotz der Einschränkung, trotz oder gerade aufgrund der „Regeln“, die es derzeit zu beachten gilt, oder auch, mitten in der Verunsicherung, Ihr Leben als ein „mit Fülle“ beschenktes spüren. Fragen Sie sich und spüren in Ihr Herz, Ihre Wurzeln, tief in Ihre Hoffnung und Ihren Glauben und Ihre Liebe hinein, wo und wieso es ein „volles, frohes und gutes Leben“ ist.
Und wenn Sie Antworten gefunden haben, teilen Sie sie mit anderen, die sich schwerer tun, ihre eigenen zu finden. Manchmal ist auch „Leere“ „Fülle“, zum Beispiel, wenn Intensivbetten leer bleiben. Oder Christus sich in unsere leeren Hände gibt. Ich bin sicher, Ihnen fällt noch ganz viel Erfüllendes, froh Machendes und Gutes ein.
Dazu ermutigt Sie, zusammen mit allen Seelsorgern des Pastoralteams:
Ihr
Diakon Marc M. Kerling
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