In einer anspruchsvoll gestalteten Gedenkstunde auf dem Soldatenfriedhof in Ittenbach wurde der 19 Zwangsarbeiter gedacht, die am 23. März 1945 im Siegburger Stadtteil Kaldauen zu Tode gekommen sind. Die Frauen und Männer waren zu Fuß auf dem Weg von Köln nach Neunkirchen, um dort an den Verteidigungsanlagen der deutschen Wehrmacht mitzuarbeiten. Aufgrund eines Missverständnisses eröffneten amerikanische Soldaten das Feuer auf die wehrlosen Menschen. Die Toten wurden am nächsten Tag in einem Massengrab neben der Hauptstraße bestattet, einige Monate später in ein neu errichtetes Ehrengrab bei Hennef-Allner umgebettet. Ihre endgültige Ruhestätte fanden sie im Jahre 1949 auf der Kriegsgräberstätte bei Ittenbach. Ihre Namen sind bis heute unbekannt, auch die Staaten, aus denen sie zwangsweise nach Deutschland gebracht wurden. Die Initiative des Ökumenischen Gesprächskreises Kaldauen, 75 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges an das Schicksal der Zwangsarbeiter zu erinnern, löste eine große Resonanz aus. Die Stadt Siegburg war durch Bürgermeister Franz Huhn und weiteren Stadtverordneten, der Rhein-Sieg-Kreis durch CDU-Fraktionschef Jürgen Becker und die Bürgergemeinschaft Kaldauen durch ihre Vorsitzende Rita Schubert vertreten. Unter den zahlreichen Teilnehmern war auch Ursula Thiel aus der Kreisstadt, die Bürgermeisterkandidatin. Durch das einstündige Programm führte Diplom-Theologe Michael Schwinge, Geschäftsführer von „Kirchenzeitungsreisen“. Seine Erläuterungen zur „tragischen Geschichte“ der Zwangsarbeiter, Gedichte und Gebete wurden ergänzt durch das Instrumentalspiel von Rostislav Kozhevnikov (Violine) und Justyna Sliwa (Viola). Für die aus Polen stammende Künstlerin war der Auftritt auch eine schmerzhafte Erinnerung an ihre eigene Familiengeschichte, denn ihr Großvater war ebenfalls als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt worden.
Foto: Maria Hoffmann und Michael Schwinge (Kirchenzeitungsreisen) plädieren für ein friedliches Miteinander der Menschen und Völker.
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