Gutes Tun hat gut getan!

07.09.21, 08:31
Andrea Kern

Rückblick auf das Benefizkonzert „Heal the World“ in St. Anno

Obwohl der eigentliche Konzert-Anlass, eine Spendensammlung für die Geschädigten der Flutkatastrophe vom Juli, im Grunde genommen eher ein trauriger ist, war die Stimmung am letzten Samstag, kurz vor 18 Uhr in St. Anno freudig und voller Erwartung, fast schon „aufgekratzt“: Rund 200 Besucher hatten, unter Beachtung äußerst gewissenhaft kontrollierter Hygiene-Auflagen, ihre markierten Sitzplätze eingenommen und warteten im großen Kirchenraum gut gelaunt und gespannt auf den Beginn eines abwechslungsreichen Benefizkonzertes. 

Der Kirchenraum kurz vor dem Konzert (c) Andrea Kern

Gleichzeitig fieberten im vorderen Bereich der Kirche, in den Bänken seitlich des Altars, ca. 60 Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musikern aus vier Siegburger Ensembles mindestens genauso erwartungsfroh und ein wenig nervös ihrem ersten großen Konzert seit anderthalb Jahren entgegen.

Und dann war es so weit: Die vier Saxophonistinnen und zwei Saxophonisten des Ensembles „SaxPack“ (Ltg.: Jörg Janssen) eröffneten das Konzert von der Orgelbühne aus mit kraftvollem und sattem Sound und einem Arrangement, das zwei gegensätzliche Spirituals miteinander verbindet. Bereits bei „He`s got the whole World in his Hands“, klatschte das Publikum beherzt mit – das hatte man „vor Corona“ beim ersten Programmpunkt eines Konzerts selten erlebt.

SaxPack (c) Guido Harzen

Nach der Ansprache unseres Caritas-Beauftragten, Diakon Marc Kerling, der auf die Verwendung der Spenden und die immer noch problematische Situation vieler Menschen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten einging, folgte dann der erste Gänsehaut-Moment: Heike Esser sang wunderbar einfühlsam, im Duett mit und begleitet von Marc Kerling, eine Version des Brings-Songs „Mir singe Alaaf“, umgetextet als „Mir singe, ich jläuw“: 

Heike Esser & Marc Kerling (c) Susanne Coenen

Süht et och su us, als jing de Welt hück unger;
Maach e Leech aan!
Nix bliev, wie et wor, alles drop un drunger;
Maach e Leech aan!
E Leech för die Stadt,
un e Leech för die Lück,
denn mir jläuwe do dran,
et Levve kütt zoröck!

Passender konnte man die Botschaft des Konzertes kaum transportieren.

chorus novus siegburg (c) Guido Harzen

Anschließend übernahm der „chorus novus siegburg“ (Ltg.: Guido Harzen) mit Begleitband. Der Name ist Programm, denn diesen „neuen“ Chor, der aus einzelnen kleinen Musikprojekten während der letzten anderthalb Jahre hervorgeht, gibt es in dieser Formation erst seit Juli. Ganze vier Proben standen Guido Harzen zur Verfügung, um die „Mainzer Messe“ mit den 15 Sängerinnen und Sängern einzustudieren. 

Der Komponist Thomas Gabriel vereint hier Elemente aus Gospel, Rock, Jazz und Swing mit melodischem Chorgesang zu einer sehr rhythmischen, modernen Messe. Für seinen Vortrag von „Kyrie“, „Gloria“, „Credo“ und des fetzigen „Sanctus“ wurde der „chorus novus“ mit begeistertem Applaus belohnt.

Szenenwechsel. Das „SaxPack“ durfte noch einmal ran. Mal jazzig-lässig, mal groovig und sogar rockig füllte jetzt wieder satter Saxophon-Sound den Kirchenraum. Eine Besonderheit: Das letzte Stück, „Sun City“, stammt aus der Feder des Siegburgers Norbert Paar, selbst Mitglied des Ensembles. 

Die Klangküsse (c) Susanne Coenen

Was dann kam, überraschte und begeisterte gleichermaßen: „Klangküsse“ – der Name des gemischten Vokal-Quartetts ist eine perfekte Metapher, man könnte das nun folgende Musikerlebnis nicht zutreffender beschreiben. Wunderschöne Arrangements u.a. von Billie Joel und Eric Clapton, brillant und einfühlsam interpretiert, perfekt intoniert, bildeten das musikalische Highlight des Abends. 

Rising Voices (c) Andrea Kern

Langanhaltender Applaus bildete einen passenden Übergang für den Auftritt des Gospelchores der evangelischen Kirchengemeinde (Ltg. Katrin Wissemann). Wie wunderbar, dass man dank der spontanen Zusage der „Rising Voices“ mit diesem Konzert über den Benefizgedanken hinaus auch ein Zeichen für die Ökumene setzen konnte! Mehr noch: Der warme Gospelsound des 18-köpfigen Chores rundete die Programmvielfalt des Konzertes perfekt ab. 

Während dann beim Cohen-Hallelujah leise mitgesummt wurde, hatten Chor und Solistin beim Sister-Act-Hit „I will follow him“ die „Mitklatscher“ auf ihrer Seite. 

Vor dem Abschluss-Song dankte Guido Harzen als Vertreter der Kirchenmusik an St. Servatius allen Mitwirkenden und auch den vielen lieben Helferinnen und Helfern „im Hintergrund“, die die Durchführung des Konzertes erst möglich gemacht hatten, bevor er alle Mitwirkenden zum gemeinsamen Schlusslied im Altarraum versammelte. 

Guido Harzen (c) Susanne Coenen

4000 Euro Spenden kamen zusammen!!

„Lasst uns die Welt ein bisschen besser machen!“ – das ist, frei übersetzt und kurz zusammengefasst, der Inhalt des Michael-Jackson-Hits „Heal the World“. Dass alle Mitwirkenden diesen Song zum Abschluss dieses schönen Konzertes wirklich gemeinsam singen durften, hatte das Orga-Team am Anfang der Konzertplanungen kaum zu hoffen gewagt. Umso bewegender war dieses emotionale Finale am Ende eines schönen Konzerts für alle – für Mitwirkende und Zuhörer.

Die Konzertbesucherinnen und -besucher zeigten sich großzügig: 4.000 EUR kamen für die Geschädigten der Flutkatastrophe zusammen. 

Dafür allen lieben Spendern ein herzliches „Vergelt`s Gott!"  

Gruppenfoto (c) Guido Harzen

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