Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich gestern zahlreiche Gläubige auf dem Siegburger Marktplatz, um Gottesdienst zu feiern. Fahnen der Schützenbruderschaften St. Servatius und St. Sebastianus, der Pfadfinderstämme DPSG St. Anno und eXodus Kaldauen, der Malteser Hilfsdienste sowie Kolping wehten um den Altar ...
... und die eigens für diesen Anlass zusammengestellte Band „Flexybrass“ ließ auf 2 Trompeten und 2 Posaunen, gemeinsam mit dem Chor, und der Gemeinde Kirchenlieder über den Marktplatz erschallen.
Die festlich gekleideten Kommunionkinder verliehen dem Fronleichnams-Gottesdienst neben dem schönen Wetter weiteren Glanz.
„Wir sind hier auf dem Marktplatz versammelt, wo wir unsere Lebensmittel kaufen können. Auch heute feiern wir ein Lebens-Mittel“, mit diesen Worten begann Pfarrer Karl-Heinz Wahlen den Festgottesdienst. Ausgehend von einem aus einer Holzplatte geschnittenen roten Herz erläuterte er – im Frage-Antwort-Spiel – mit den Kindern und Gläubigen die Bedeutung des Brotes als Lebensmittel sowie die Bedeutung der Monstranz als Versinnbildlichung der göttlichen Liebe
Schließlich stamme das Wort Monstranz, welche die Hostie als Leib Christi zeige, vom lateinischen Wort monstrare, zeigen. So wie das rote Herz die Liebe, welche Menschen im Herzen verspüren, versinnbildliche, so zeige die Monstranz die Liebe Gottes und stehe für Gottvertrauen. „Gott ist für die Menschen da, auch im Sterben und in den vielen Toden, die man bereits im Leben erleidet: sei es beim Zerbrechen einer Partnerschaft, sei es beim Zerbrechen von Lebensplänen – dann kann Gott wieder aufrichten. Gott ist Leben“, sagte Pfarrer Karl-Heinz Wahlen.
Die christliche Botschaft sei keine der Besserwisserei, sondern eine Botschaft der Liebe, die man gerade dann brauche, wenn es schwer wird. „Diese Kraft will Christus schenken. Die Liebe vermehrt sich. Und das ist im Kern das, was unsere Gesellschaft zusammenhält“, ermutigte Pfarrer Karl-Heinz Wahlen.
Diesen Gedanken griff ein Kind mit der Fürbitte auf: „Hüte unsere Stadt und alle Menschen, die hier leben.“
Nach der Feier der Eucharistie zog die Fronleichnamsprozession in einem beeindruckenden Zug betend und singend durch die Innenstadt vorbei an den fast voll besetzten Cafes am Wegesrand entlang liebevoll geschmückter Altäre in der Kaiserstraße hin zur Annokirche. Nach dem Tantum Ergo ertönte zum Abschluss in gewohnter Weise „Großer Gott, wir loben Dich“.
Bei Getränken, Würstchen, mitgebrachten Salaten versammelte sich die Gemeinde im beziehungsweise vor dem Marienheim. Dabei konnte man Rückschau halten auf zehn Jahre Großgemeinde Sankt Servatius. Die Kirchengemeindeverbände „Siegburg – Am Michaelsberg“ und „Siegburg – Ost“ waren Mitte 2009 aufgelöst und zur Kirchengemeinde „Sankt Servatius Siegburg“ zusammengeschlossen worden.
Mit den Jahren ist viel zusammengewachsen, Neues entstanden und wird noch immer Neuland betreten, um den gemeinschaftlichen Glauben und die Vielfalt des Glaubenslebens an den Kirchtürmen und in den vielen Vereinigungen in Gänze leben zu können. Eine rundum gelungene Fronleichnamsprozession, auch dank vieler helfender Hände.
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