"Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen."

16.08.19, 14:36
Diakon Dr. Marc Kerling
Vorwort zum 18.8.19 (c) Gabi Pöge

Stellen Sie sich vor, liebe Schwestern und Brüder, Sie würden gefragt: „Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung!“, vielleicht indem Ihnen jemand in der Fußgängerzone ein Mikrofon hinhält, dahinter hat jemand die Kamera geschultert, ein O-Ton für eine Fernsehsendung, Sie schauen irritiert, und der oder die „Interviewende“ fragt weiter: „Wissen Sie, wer das gesagt hat?“

Feuer in Feuerschale (c) Marc Kerling

Wir hören diesen Satz im heutigen Evangelium, Jesus als „Spalter“, und er hat dem noch vorangeschickt: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ Und ich schaue, während ich diese Zeilen hier schreibe, auf die Feuerschale in meinem Garten und frage mich, was ich damit machen soll: Klar sehe ich in Christus den Friedenstifter, „Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade!“, hieß es nicht so bei seiner Geburt? Und geht es nicht immer wieder um diesen Frieden, den die Welt uns gerade nicht geben kann? „Der Friede des Herrn sei allezeit mit Euch!“, so hören wir doch auch heute in der Hl. Messe die Worte, die in den Verunsicherungen so vieler Situationen des Unfriedens so heilsam sind. Und „gehet hin in Frieden!“

Trotzdem ist das vermutlich nicht die ganze Wahrheit, sondern – um dorthin zu gelangen, wo dieser Friede möglich wird – es geht zuerst einmal um eine Entscheidung für Christus: Entwe- der/oder, „Ganz oder gar nicht!“, und habe ich die erst mal getroffen, kann ich darum bitten, dass meine Schritte auf den Weg des Friedens gelenkt werden. Dass das nie ohne Widerstände gelingen kann, ist auch klar. Aber nur so sind wir in der Entscheidung glaubwürdig.

PZW-Heft (c) Marc Kerling

In unseren Kirchen liegt passend dazu ganz aktuell eine Broschüre aus, „Gemeinsam nach vorne gehen“, auf diesen Frieden zu, entschieden und in unserer Gemeinschaft. Und zu diesem „Weg“, um den es da geht, gehört ein kleines Heft. Darin steht ein Gebet. Hier heißt es: „Entzünde in uns immer wieder neu das Feuer Deiner Liebe, die uns brennend macht für Dich, Gott, für die Menschen, zu denen wir gesandt sind, und für die Kirche Deines Sohnes.“ Auf dem Bild auf dem Heftchen legt dieser Sohn seine Hand auf die Schulter seines Freundes.

Schließen Sie für einen Moment die Augen, schauen mit in die Flammen in der Feuerschale, spüren Sie Jesu Hand auf Ihrer Schulter und beten wir gemeinsam das Gebet aus dem Heftchen – und diese Worte:

Gott des Friedens, du suchst Menschen, die leidenschaftlich für das Evangelium brennen und sich für dein Wort und deine Liebe entzünden lassen. Entfache in uns dieses Feuer, damit wir in einer Welt der faulen Kompromisse deinen Frieden verkünden und leben, einen Frieden, für den es keine Alternative gibt. Amen.

Einen guten Sonntag in Entschiedenheit und ebenso friedlich wünscht Euch und Ihnen

für das ganze Pastoralteam

Diakon Marc Kerling

Kirchengemeinde St. Servatius

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