Im Anfang war das Wort – und heute???

03.01.20, 13:45
Kaplan Thorsten Kluck

Liebe Schwestern und Brüder,

Vorwort 2. Sonntag nach Weihnachten (c) Gabi Pöge

immer wieder begegnet uns in der Weihnachtszeit der Prolog des Johannesevangeliums,  ein nicht gerade leicht verständlicher und stellenweise in seiner Wiederholung auch ermüdend klingender Text.
Diese Tatsache kann uns bei genauerer Betrachtungsweise allerdings ein Schmunzeln entlocken.

Ist sie nicht eine ziemlich treffende Beschreibung dessen, was uns auch in unserer Kirche oftmals begegnet?  Der Gott, der konkret geworden/Fleisch geworden ist, wird erneut ins Abstrakte gezogen, indem er einen aus vielen Worten, lähmenden Reflektionen und intellektuell/spirituellen Spielereien bestehenden Überbau erhält. Manchmal kann man tatsächlich den Eindruck gewinnen, man hätte es nicht mit der Kirche des Wortes, sondern einer Kirche der Worte zu tun. Ständig wird diskutiert, reflektiert, miteinander oder – leider oft genug – auch übereinander geredet und dabei bleibt es dann oftmals auch. Die Früchte dieses Redens, sowie der konkrete und vor allen Dingen praktische Mehrwert für unseren Alltag als Kirche, die in eine Welt gesandt ist, die nun einmal auch konkrete und mitunter sehr praktische Anforderungen stellt, sind oftmals verschwindend gering. Zu lange vom Idealfall, den wir gerne hätten geredet und darüber vergessen zu haben, was wirklich ist, das ist ein Fehler, den wir in Zukunft nicht wiederholen dürfen, wollen wir uns unsere Glaubwürdigkeit als Kirche bewahren. Die Realität unserer Welt wahrzunehmen und darauf im Geist Christi Antwort zu geben, ist der Auftrag, der an uns gestellt ist. Die einfachste Möglichkeit diesem Auftrag zu entsprechen ist es für unsere Kirche, manchmal nicht lange zu überlegen und zu diskutieren, sondern einfach zu handeln und konkret zu werden. Es geht um nichts geringeres, als dem Beispiel unseres Gottes zu folgen. Das Wort, das einmal Fleisch geworden ist, die grenzenlose Liebe, die Gott uns in seiner Geburt bewiesen hat, sie will immer wieder Fleisch werden, auch im Hier und Heute, nicht als frommes Reden, sondern als konkrete Tat. Als Dienst an unseren Mitmenschen. Angst, etwas falsch zu machen, brauchen wir dabei nicht haben. Wenn die Menschen merken, dass wir Interesse an ihnen und ihrem Leben haben, dann ist das schon die halbe Miete. Dann dürfen auch durchaus hier und da ein paar Fehler passieren. Letzten Endes sind sie verzeihlicher, als Untätigkeit aus Angst davor, etwas falsch zu machen und die Folgen unseres Handelns nicht bis in die letzte Konsequenz im Voraus planen und absehen zu können. Mit Mut dazu beizutragen, dass sich das Weihnachtswunder – die Fleischwerdung der Liebe und Barmherzigkeit unseres Gottes - an jedem Tag neu ereignen kann, das ist es, was ich uns allen in diesem neuen Jahr 2020 wünsche.

Ihnen und allen Ihren Lieben einen gesegneten Sonntag. Im Namen des gesamten Teams, Ihr

Thorsten Kluck, Kpl. 

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