Dieses Wort Jesu aus dem Markus-Evangelium (Mk 1,15) wird zu Beginn der Fastenzeit beim Aschenkreuz jedem Gläubigen zugesprochen. Diese Umkehr meint ausdrücklich die Hinwendung zur Liebe Gottes.
Am schönsten beschreibt dies das Lukas-Evangelium im Gleichnis vom barmherzigen Vater. Aus der Ferne kehrt der jüngere Sohn um in die Liebe des Vaters. Gegenläufig ist die Haltung des älteren Sohnes, der immer in der Nähe des Vaters war und nun den kleinen Schritt ins Vaterhaus nicht gehen will/kann. Allerdings bleibt das Ende offen (und zu hoffen).
Die Liebe des Vaters ist die Grundlage für uns Menschen, um zu einem neuen Leben nach dem Evangelium zu kommen, zu einer Haltung des Miteinanders und der Solidarität. Dann „muss“ man nicht Gutes tun, z.B. Almosen geben, sondern gibt aus liebevollem Herzen.
Das Gegenbeispiel ist das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner. Sein Herr hat ihm seine übergroße Schuld erlassen. Dies lässt ihn im Herzen allerdings unberührt, so dass er von seinem Mitdiener unbarmherzig eine auch nur kleine Schuld einfordert.
Auch zur Versöhnung bedarf es der grundlegenden Liebe Gottes. Wo das Herz von seiner Liebe unberührt bleibt, wird es auch mit der Versöhnung schwer.
Denn Versöhnung ist nicht einfach. Nicht jede Verletzung lässt sich leicht verzeihen. Auch ich habe schon erleben müssen, dass versöhnungsbereites Zugehen auf den anderen nicht allein zur Versöhnung reicht; manchmal war es gerade mein Herz, dass noch nicht bereit war, wenn der andere kam. Es braucht im besten Fall die Bereitschaft aller Beteiligten. Sonst ist die Gefahr neuer Verletzungen groß.
Zur Versöhnung mit unserem Erzbischof sind wir nun aufgerufen. Keine leichte Sache. Tief sind die Risse und Enttäuschungen. Es bedarf der Klärungen. Auch der eigenen Befindlichkeit und Motive, aber ebenso der Absichten des Bischofs. Ziel ist nicht das „Wir haben uns (wieder) alle lieb“, sondern das Miteinander in der Hinwendung zum Evangelium. Da sind Fragen offen: Welche Ausrichtung soll unser Erzbistum haben? Wie gehen wir mit den Problemen um? Welche Lösungen sind möglich? Gibt es Transparenz und Klarheit? Wie werden Entscheidungen getroffen?
Am kommenden Dienstag wollen wir versuchen, für uns eine Selbstvergewisserung zu finden (Veranstaltung Sankt Anno, 08.03.2022 um 19:00 Uhr).
Versöhnung hat auch mit Vertrauen zu tun, Vertrauen auf Gott:
Kehrt um und vertraut auf das Evangelium
Ihr Pastor Karl-Heinz Wahlen
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