Die Feste immer zu feiern, „wie sie fallen“, liebe Schwestern und Brüder, kann manchmal in Stress ausarten. Auch in der Kirche. Zum einen, weil große Festgeheimnisse so nah aneinanderrücken, dass ihr Jeweiliges zu schnell vorbeigezogen ist. Und zum anderen, weil es so viel auf einmal ist, dass wir es nicht mehr wirklich würdigen können. Andererseits habe ich es immer als „Verdichtung“ erlebt, wenn die Geheimnisse so „dicht“ beieinander liegen: In diesem Jahr das Hochfest der Erscheinung des Herrn und das Fest seiner Taufe, nur ein (Sams)Tag dazwischen.
Jetzt, da wir wieder befreiter feiern, auch wenn Corona noch nachhallt, erinnere ich mich an den Januar 2021, als ich Impuls-Videos für die Kommunionkinder drehte, um ihnen das, was wir damals eben nicht feiernd erleben konnten, trotzdem zugänglich zu machen. Als wäre es ein Wunder, wurde mir der Dombaumeister geschickt. Er zeigte den Kindern den Dreikönigenschrein aus nächster Nähe. All das fiel mir wieder ein, als ich Ende November eine Führung auf den Dächern des Domes mitmachte und das zum ersten Mal im komplett Dunklen, weil er aus verschiedenen Gründen aktuell nicht angestrahlt wird. Ich sah den Schrein aus der Ferne und dachte: Auf wie unterschiedliche Weise können wir uns all diesen Themen, biblischen Erzählungen, aber auch den Legenden, die diese Geschichten umranken, nähern! Und so im Glauben gestärkt werden.
Und mir wurden Verbindungslinien sichtbar, die die zeitlichen Abstände gleichsam aufheben. Ein Beispiel: Das Gold. Es ist eines der Geschenke, die die Weisen aus dem Morgenland dem neugeborenen König mitbringen, als Zeichen seiner Königswürde. Auch sie nennen wir „die heiligen drei Könige“ (und der Schrein, in dem ihre Gebeine ruhen, ist zwar innen aus Holz, aber außen vergoldet und prachtvoll verziert). Unsere Sternsinger tragen goldene Kronen, wenn sie den Segen in die Häuser bringen. Am Sonntag werden in St. Anno drei von ihnen zwei Täuflingen die Salbung mit Chrisam spenden. Als Zeichen der Königswürde der Neugetauften, also „von König zu König“. Und plötzlich sind es wir alle als Getaufte, die zusammen die Taufe des Herrn feiern. Und unsere Königswürde.
Mit diesem Fest endet die Weihnachtszeit. Doch scheint in all dem noch einmal auf, was wir seit Heiligabend feierlich durchwandert haben. Und vielleicht endet sie in vielen Herzen ja noch gar nicht, und Krippen und Christbäume bleiben noch ein wenig länger in unserer Wohnung und unserem Blick.
Dass Sie auch solche Verbindungslinien für Ihr Leben sehen, wünscht Ihnen und Euch
Ihr Diakon Marc M. Kerling
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