Diesen Satz Jesu lese ich in der Bibelübersetzung von Klaus Berger. Der Text, den ich anstelle der lukanischen Emmausbotschaft – sie war schon am Ostermontag verkündigt worden – mir ausgesucht habe, wird sehr häufig als damals bestehende Gemeindepraxis bezeichnet und sei an den eigentlichen Evangelientext des Johannes später angefügt worden.
Wie dem auch sei, heute können wir in die frühe Kirche der ersten drei Jahrhunderte blicken und erkennen, Eucharistie wurde ohne Priester gefeiert und die Gemeinden nannten es Brotbrechen. Kein Evangelium berichtet über den Becher, den sie teilten, nur der Apostel Paulus als der älteste Textzeuge kennt den doppelten Gedächtnisauftrag Jesu: einen für das Brot, einen für den Becher (des Herrn), in dem sich bei Paulus kein „Blut“ befindet. Auch Kirchengebäude gab es in den drei Jahrhunderten nach Jesu Tod und Auferstehung nicht und fünf Jahrhunderte ist das Abendmahl bildlich nicht belegt. In zahlreichen Fresken der Katakomben wird das Mahl der sieben Jünger mit Jesus wie beim Frühstück am See dargestellt. Nicht selten sind wegen des Überflusses Körbe beigestellt, die auf die wunderbaren Speisungen hinweisen, wie in den Evangelien berichtet.
Beim Frühstück Jesu mit den sieben Jüngern sind Brot und Fisch die Gaben und nicht Brot und Wein. Jesus allein ist der Gastgeber und nicht die Speise. Aus dem griechischen Wort „ichthýs“ (Fisch) als bildhafte Darstellung wird in der frühen Kirche „Jesus Christus Gottes Sohn Erlöser“ abgeleitet. Somit verstanden die Menschen damals über lange Zeit, dass sich Jesus auch im Fisch selbst als geistige Nahrung reichen will.
Vom vergangenen Samstag und Sonntag an, an diesem und am kommenden Samstag/Sonntag werden in den Kirchen der großen St. Servatius-Pfarrei 69 Mädchen und Jungen zum ersten Mal Jesus Christus, das Brot des Lebens gereicht bekommen. Es werden zehn Gottesdienste mit kleinen Gruppen gefeiert. Der Gastgeber ist wie vor über 2000 Jahren am See Tiberias oder Gennesaret Jesus selbst.
Wie in jeder Eucharistiefeier bittet der Priester mit der Gemeinde: Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns werden Leib + Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus. Danach spricht er in Jesu Auftrag: Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Mit dieser Weise, wie in unserer Pfarrei und in vielen anderen Gemeinden Deutschlands seit 2020, dem Beginn der Pandemie, Erstkommunion gefeiert wird, ist eine ganz wichtige Tür zur Veränderung in der katholischen Kirche aufgegangen. Die Bibel ist die Grundlage unseres Glaubens und in ihr erfahren wir: Eucharistie ist ein Tun, nämlich Danksagen, Brotbrechen und Miteinanderessen!
Allen Kommunionkindern, ihren Eltern und Großeltern, wünsche ich lebenslange Freude mit Jesus Christus, den die Jünger beim Brotbrechen erkannten!
Diakon Gert Scholand
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