Waren Sie schon einmal Augenzeuge (oder Ohrenzeuge) eines Ereignisses, das sie nachhaltig irritiert hat, liebe Schwestern und Brüder?
Vielleicht stellen wir uns zu schnell Verkehrsunfälle oder Situationen vor, für die wir „in den Zeugenstand“ gerufen werden könnten. „Kronzeugenschutzprogramm“ und Zeugenberichte klingen nach Verbrechen und den Versuchen ihrer Aufklärung.
Wenn die Kirche jetzt, mitten im Sommer, das Fest der „Verklärung des Herrn“ feiert, dann erzählt sie uns von Augen- und Ohrenzeugen eines ganz anderen, besonderen Geschehens. Jesus nimmt drei Jünger mit auf einen hohen Berg. Dort wird er vor ihnen verwandelt: „sein Gesicht“ schreibt der Evangelist, „leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“. Mose und Elíja kommen auch noch hinzu und reden mit Jesus, bis schließlich eine Stimme aus der „leuchtenden Wolke“ erschallt und ihn als den „geliebten Sohn“ benennt, auf den die, die das hören, auch tatsächlich „hören sollen“. Die Ohrenzeugen aber fürchten sich, so dass Jesus ihnen sagt, dass sie gerade das nicht tun sollen. Sondern dann, wenn „der Menschensohn von den Toten auferweckt“ worden sein wird, davon erzählen.
Wir hören das Ereignis vermittelt, erzählt, und doch sind wir dabei, auch wenn wir nicht direkte Augen- und Ohrenzeugen sind. Die Lesung aus dem 2. Petrusbrief öffnet den Blick dafür, wie wir damit umgehen könnten: „Dadurch“ heißt es da, dass die Augen- und Ohrenzeugen uns von dem berichten, was dem Sohn Gottes gesagt worden ist, „ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.“
In den Ferien könnten wir auch auf einen hohen Berg steigen, und oft genug würden wir – wie Mose – dort gerne Hütten bauen, um die Momente festzuhalten. Wir könnten in diesen Tagen aber auch einfach auf das Licht achten, das uns zugesagt ist, und ihm nachspüren. Und erleben und fühlen, dass der Morgenstern auch in unseren Herzen aufgeht, so dass wir verwandelt davon erzählen.
In diesem Sinne: Sehr herzliche und lichtvolle Grüße!
Ihr
Diakon Dr. Marc Kerling
Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547
Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:
Mo - Mi 09:30 - 13:00 Uhr
Do 09:30 - 18:00 Uhr
Fr 09:30 - 12:00 Uhr