Die letzten Töne der zuvor erfolgten Orgelprobe hallten noch nach und zusammen mit gedämpften Licht und brennenden Kerzen begrüßte eine feierliche Atmosphäre die zahlreichen Besucher, die zur mystagogischen Kirchenführung am Fest Darstellung des Herren/ Mariä Lichtmess der Einladung des Katholischen Bildungswerks gefolgt waren. Eine geradezu gespannte Stille empfing und umfing die weit mehr als 50 Anwesenden. So Viele waren erschienen! Dr. Andrea Korte-Böger sowie Fabian Wilquin hatten mit einer kleinen Gruppe von 12-15 Personen gerechnet und waren schier überwältigt vom großen Interesse, den ihre Einladung, den Kirchenraum als Gotteshaus neu zu erleben, geweckt hatte.
Kurzerhand mussten sie deshalb das Programm auf die große Gruppe anpassen und betonten mehr als einmal, dass wohl mehr Personen anwesend seien, als bei einer „normalen“ Mariä Lichtmess-Messe.
Die Kirche als Glaubensort durch kleine Prozessionen von Station zu Station zu erleben, war zwar nicht mehr möglich. Dennoch konnte man sich geradezu vorstellen, wenn man die Hände an die Wände der Pfarrkirche legte, wie viel Geschichte innerhalb dieser Mauern geschehen war. Frau Dr. Korte-Böger und Fabian Wilquin vermochten mit ihren Texten und Ausführungen Bilder in den Köpfen von einem (Gottes)Haus, in dem schon viele hunderte Jahre Freud und Leid so dicht beieinander liegen, entstehen zu lassen: freudige Erlebnisse wie Taufen und Trauungen oder aber auch traurige wie Beerdigungen, Not und Leid in schwierigen Zeiten.
Beginnend am Taufbecken, das uns die Szene der Taufe Jesu durch Johannes zeigt, wurden wir so durch den Kirchenraum geführt; über die auf den Säulen stehenden Aposteln, zur Marienkapelle mit der besonderen Bedeutung den die Gottesmutter hat, bis hin zum Hochaltar.
Und dann gab es doch noch eine kleine Prozession. Mit brennenden Lichtern zogen wir in stiller Andacht (und dem so selbstverständlich gewordenen Corona-Abstand) zum Altar und dort unter dem Reliquienschrein hindurch – jede und jeder von uns mit ihrer/seiner ganz eigenen Bitte und besonderem Gebet. Die Kerzen stellten wir auf den Altar. Dort blieben sie mit unseren Gedanken und Wünschen noch lange brennen.
Für manch einen war diese Erfahrung eine ganz besondere und auch überraschend. Denn von vorne ist dem Gotteshausbesucher nicht klar ersichtlich, dass man auch unter dem Schrein drunter herlaufen kann.
Abschließend ging es dann unter Gesang in die Schatzkammer von Sankt Servatius. Dort konnten die kunstgeschichtlich wertvollen Schreine, prunkvolle Häuser, die ebenfalls in Kerzenlicht getaucht waren, bestaunt werden.
Als wir schließlich dort den größten Schatz der Gemeinde, uns selbst erkennen durften, war das Gefühl der Verbundenheit mit dem Kirchenraum als Haus, in dem man sich wohl fühlt, allgegenwärtig.
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