Liebe interessierte Leser der Homepage,
mein Name ist Sheila Heuer, ich bin 19 Jahre alt und absolvierte Mitte letzten Jahres mein Abitur am Antoniuskolleg in Neunkirchen-Seelscheid. Ich hatte mich entschlossen, mich sozial zu engagieren und dabei Orientierung für meinen Berufswunsch zu finden. So machte ich mich im September des vergangenen Jahres nach Esperantina, im brasilianischen Nordosten, auf, um im Kinder-und Jugendhilfsprojekt AMARE im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres mitzuarbeiten.
Dieses einzigartige Projekt ist in dieser Zeit ein sehr wichtiger Teil meines Lebens geworden. Das liegt nicht nur daran, dass ich selbst dort unglaublich viel für mein späteres Leben und mich persönlich gelernt habe, sondern vor allem, dass ich miterleben durfte, wie sehr die AMARE die brasilianischen Kinder positiv beeinflusst. Es handelt sich hierbei um vernachlässigte Kinder und Jugendliche, die tragischerweise schon Dinge in ihrem Leben erfahren mussten, die man sich in Deutschland nicht einmal vorstellen kann. Missbrauch, Vergewaltigungen, absolute Armut, unzureichende Bildungssysteme, Vollwaisen, die nie das Gefühl hatten geliebt zu werden…
Um sich die Situation in einen der ärmsten Gebiete Brasiliens wirklich vorstellen zu können, muss man selber dort gewesen sein. Nur wenn man selbst in den einfachen Hütten Reis und Bohnen gegessen und gesehen hat, dass einige Kinder noch arbeiten müssen, um den geringsten Lebensunterhalt der Familie sichern zu können, weiß man wie dramatisch die Situationen dieser Familien sind.
All diese Tatsachen haben mich schon sehr schockiert, obwohl mir, wie Ihnen allen, bewusst war, dass die europäischen Standards und Lebensbedingungen nicht selbstverständlich sind und es leider noch sehr viele arme Teile in dieser Welt gibt. Was mich sehr beeindruckt ist zu sehen, dass man trotzdem auch als einzelne Person etwas verändern kann. So wie es der gebürtige Siegburger Johannes Skorzak, der vor 30 Jahren nach Brasilien auswanderte, trotz aussichtsloser Lage geschafft hat, das Projekt AMARE auf die Beine zu stellen und so im Laufe der Jahre tausenden Kindern und Familien ein besseres Leben bieten konnte.
AMARE ist nicht einfach irgendeine Tagesstätte, in die Kinder ab und zu gehen, um sich nicht zu langweilen. Sondern es ist ihr zweites zu Hause. Ein Ort, an dem sie mit einem Strahlen ankommen, da sie wissen, dass sie immer willkommen sind. Sie spüren, dass sie als Person ernst genommen werden und ihnen zugehört wird.
Gerade das Zusammenspiel der dortigen Pädagogen, Psychologen, Musiker, Sportler, Köche und Handarbeiter schafft es, die Kinder und Jugendlichen für das Leben neu zu begeistern und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu schenken.
Falls ich mit diesem Artikel Ihr Interesse wecken konnte, können Sie sich auf zwei weitere Briefe in den nächsten Wochen freuen.
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