Jede Bewerbung für eine bestimmte Aufgabe erwartet immer bedingungslose Anforderungen. Im Evangelium des Evange- listen Lukas, das am 23. Sonntag im Jahreskreis verkündet wird, stellt Jesus radikale Anforderungen an alle, die seine Jünger sein wollen. Er sagt:“…keiner, der nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, wer nicht sein Kreuz trägt, kann nicht mein Jünger sein.“
In manchen Bibelübersetzungen findet man das Wort „hassen“ statt „gering achten“. Die Aufforderung etwas gering zu achten oder sogar zu hassen klingt erschreckend. In diesem Zusammenhang bedeutet es aber eher, sich nicht ganz in Anspruch nehmen zu lassen von Familienbanden, dem eigenen Fleisch und Blut, und allem Weltlichen, damit sich keine Barriere aufbaut auf dem geistlichen Weg. Es bedeutet nicht, mit Vater und Mutter, Frau und Kindern, Brüdern und Schwestern nicht zusammen zu leben, sondern es darf nichts den Menschen von der Hinwendung zu Gott, dem Schöpfer, abbringen. Die erste Priorität der Seele muss die Pflege der Gottesbeziehung sein. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Geistliches Leben kann nur durch den Verzicht auf weltliche Angebote wachsen und indem man darauf achtet, bei Gott zu bleiben.
Damit aber dieser Hass gegen die Nächsten nicht aus Leidenschaft erwächst, sondern aus Liebe, fügte er hinzu: "und dazu noch sein Leben". Es ist also sicher, dass der durch Lieben seinen Nächsten hassen muss, der ihn so hasst wie sich selbst; denn wir hassen unser Leben dann richtig, wenn wir seinen fleischlichen Gelüsten nicht nachgeben, sein Verlangen brechen und gegen seine Begierden ankämpfen. Dieses verachtenswerte Leben wird also zum Besseren geführt, es wird gleichsam durch den Hass geliebt (Gregor der Große).
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Pater Shaji Panakkal OCD
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