Mit "A Festival of Nine Lessons and Carols" am Samstag Abend in der Servatiuskirche fand die Weihnachtszeit einen sehr festlichen Abschluss.
Wie der Name schon sagt: Neun Lesungen und Lieder, in weihnachtlichem Klang – festlich, jubelnd, Weihnachten von seinen Vorgeschichten und Verheißungen bis hin zu seiner Tiefe in der Ewigkeit.
Nach anglikanischem Vorbild wechselten sich diese neun Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament mit den zumeist englischen und wenigen deutschen Weihnachts- und Kirchenliedern ab.
Die Lesungen an diesem Samstagabend waren dabei tatsächlich die für diese Gottesdienstform vorgegebenen Bibelstellen. Vom Buch Genesis, dem „Sündenfall", also von der Verführung durch die Schlange und der Ursünde, so sein zu wollen wie Gott, über die Bücher der Propheten, bis zur Geburt Jesu Christi und zum Besuch der Heiligen Drei Könige im armen Stall.
Die Homilie (also eine Auslegung des Evangeliums) von Diakon Marc Kerling knüpfte dann nach der letzten Lesung, dem sogenannten „Prolog“ des Johannesevangeliums, genau dort an: „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen“, so heißt der letzte Vers, die „Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“, aber wie können wir sie sehen? Und was bedeutet es für uns, wenn das „Wort“, so heißt es bei Johannes“, „Fleisch wird“, wie kann das konkret geschehen, bis heute, nicht nur damals in Bethlehem? Ein Versuch könnte sein, sich zu fragen, was nach der Weihnachtszeit und der Zeit, in der wir auf sie zugegangen sind, am Ende übrig ist – und die großgeschriebenen Hauptwörter „Gnade und Wahrheit“ vielleicht lieber klein zu schreiben und also „gnädig und wahrhaftig“ miteinander umzugehen. Überall, in den Familien, in der Gemeinde, mit uns selbst. Denn „Zeiten ändern sich“, so Kerling, „die Gefühle bleiben die gleichen“.
Dazu passten die Lieder, die unser Seelsorgebereichsmusiker Guido Harzen in einer guten Mischung aus traditionellen und gut bekannten englischen Carols wie „O come, all ye faithfull“ und sehr beliebten deutschen Weihnachtsliedern wie „Es ist ein Ros entsprungen“ ausgewählt hatte, wunderbar. Denn sie spiegeln all diese Gefühle, die wir immer noch mit dem Wunder der Weihnacht verbinden. Das letzte gesungene Lied ist aber immer, so auch in diesem Jahr bei uns in Siegburg wieder „Hark! The herald-angels sing” von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Das ausführliche und übersichtlich gestaltete Programmheft lud zum Mitsingen ein, was auch gut und gerne getan wurde.
Bei Stücken mit Orgel (Johannes Maria Strauss), dem starken Chor (der „Further Kammerchor“ aus Neuss), alleine oder im Wechsel mit Gemeindegesang und der fantastischen Stimme der Sopranistin Amélie Deppe, war der bis zum letzten Platz besetzte Kirchenraum so strahlend erfüllt, dass einen ab und an das sachte Gefühl beschlich, die Kirchenmauern würde anfangen zu beben. So wie die Herzen der Mitfeiernden.
Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547
Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:
Mo - Mi 09:30 - 13:00 Uhr
Do 09:30 - 18:00 Uhr
Fr 09:30 - 12:00 Uhr