Verliert euch nicht!

06.12.19, 12:13
Carmen Kremser

Liebe Schwester und Brüder, 

2. Advent 2019 (c) Gabi Pöge

am zweiten Advent begegnen uns in den Lesungen zwei große Gestalten der Bibel: Der Prophet Jesaja mit seinen herrlichen Bildern von der Harmonie der Gegensätze und Johannes der Täufer, der zur konsequenten Umkehr auffordert.

Es sind zwei radikale adventliche Gestalten, die Gott, als dem Herrn der Welt vertrauen und auf sein Wirken hoffen. Heute wissen wir, dass Jesus diese unrealistischen Hoffnungen sogar noch überbietet. Er zeigt uns den Weg, um den Himmel auf Erden schon zu erleben und schenkt uns den Himmel über den Tod hinaus. Zu oft vergessen wir das Geschenk Gottes. Wir verlieren uns in Unwichtigem. Davon will uns ein dritter kleiner, aber nicht unwichtiger Sprecher warnen, der Statthalter Quirinius. Ich fand ihn in meinem Adventskalender und gebe diesen Gedanken gerne an sie weiter:

Verliert euch nicht! Wenn ich heute rede, dann sage ich zuerst: Verliert euch nicht! Das kann schnell gehen. Ich weiß, wovon ich rede. Als Stadthalter in Syrien, der ich damals unbedingt werden wollte, fand ich mich schnell umgeben von Papieren, Steuerlisten, Ordnungsfragen und vor allem von den Erwartungen der Anderen. Eine Aufgabe hätte man doch zu erfüllen, eine Rolle zu spielen, Pläne zu verfolgen, Grenzen zu wahren. Die Zählung des Volkes stand an. Kein Mensch sollte da verloren gehen. Die Tage und auch die Nächte füllen sich schnell. Dann siehst Du die Sterne nicht mehr und hörst nicht hin, wenn von Wundern erzählt wird. Und die Phantasie und die Träume und Hoffnungen, die das Leben mit sich gebracht hat, verlieren sich auch. Zwischen den Stühlen. Zwischen den Papieren und Anforderungen. Und du merkst nicht, dass du es bist, der verloren geht, mit Herz und Seele. Es gibt so vieles, was sich eben nicht zählen und berechnen lässt.

Verliert euch nicht! Oder anders gesagt: Findet euch wieder! Die Aufgaben werden nicht verschwinden. Aber die Zwischenräume könnt ihr weiten. Dass genug Raum ist für dich. Wie Gott dich gewollt hat. Mensch mit menschlichem Antlitz. Mit einem Herz, das hüpft vor Liebe. Mit Seele, richtig Seele. Und wachsendem Mut, den Frieden auszurufen und dass ein guter Stern über allem steht. Die Geschichte von jenem Kind, das gekommen ist mit Licht und Liebe und Gott und uns Menschen im Herzen, habe ich erst später gehört. Aber ihr kennt sie ja schon. Gut so! Verliert euch nicht.

Einen bewegenden zweiten Advent wünscht Ihnen
Carmen Kremser, Gemeindereferentin

Kirchengemeinde St. Servatius

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