Vorwort des aktuellen miteinander: Der Glaube ist kein Selbstläufer

05.09.25, 08:00
Diakon Gert Scholand

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,

Lesungen, die in den Gottesdiensten mit unterschiedlicher Stimmkraft und Betonung vorgelesen werden, sollten unsere Aufmerksamkeit erreichen. Manchmal empfinden wir die Texte als zu lang, die Sprache der Übersetzungen entspricht nicht immer unserem heutigen Verständnis.

Folgt der jeweilige Zelebrant den Vorgaben des Lektionars, dann ist ein Text aus der jüdischen Bibel (Altes Testament) und zwei aus der christlichen Bibel (Neues Testament) vorgegeben.

Die erste Lesung am heutigen Sonntag ist dem Buch der Weisheit entnommen. Es ist von menschlicher Begrenztheit und Unzulänglichkeit die Rede. Im Evangelium, aus der Erinnerung des Lukas, spricht Jesus Klartext. Seine Forderungen für die Jüngerschaft sind radikal, aber auch vernünftig. Wollen wir im Leben bestehen, dann müssen wir Kräfte und Größenverhältnisse richtig einschätzen.

Setzen wir uns einfach darüber hinweg, dann führt das zu unvermeidlichen körperlichen und seelischen Niederlagen. Jesus entnimmt seine Beispiele dem Lebensalltag. Es geht Jesus um die bewusste Nachfolge. Die meisten von uns, die wir uns Christinnen oder Christen nennen, sind ja in einer schwierigen Lage. Unsere Taufe hat bei den Allermeisten nichts mit einer bewussten Entscheidung zu tun.

Auch unsere Erstkommunion und Firmung bestimmen uns nicht zu wirklichen Jüngerinnen und Jüngern.

Was uns in Kinder- oder frühen Jugendtagen nicht vermittelt wurde bzw. wird, können wir nachholen. Die Entscheidung, ob ich Nachfolger oder Nachfolgerin Jesu sein will, muss ich immer wieder neu stellen. Häufiger wird von regelmäßigen Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern die deutlich merkbare Abwesenheit von Kindern und Jugendlichen bedauert.

Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Gemeinden haben in vergangenen Jahrzehnten bei der Erstkommunion- wie auch Firmvorbereitung zeitgerechte Methoden angewandt. Allerdings blieb ein „Nachrüsten“ in einer überschaubaren Zeit nach Empfang der Sakramente wegen unterschiedlicher Gründe auf der Strecke.

Es muss auch angemerkt werden, dass wir uns auf Alltagsunternehmungen ganz selbstverständlich vorbereiten. Wir drucken uns genaue Reisepläne aus, besuchen Fortbildungen, sparen die zu erwartenden Kosten an und reservieren uns Zeit – unseren Glauben aber halten wir für etwas, das ganz von alleine läuft.

Einen frohen Sonntag, dem eine interessante Woche folgen möge, wünscht

Diakon Gert Scholand     

 

 

Einen frohen Sonntag, dem eine interessante Woche folgen möge, wünscht

train-station-2834523_1280 (c) pixabay

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