das Evangelium dieses Sonntags bringt uns zwei Männer vor Augen – den reichen Mann, der in Purpur und feinem Leinen lebt, und den armen Lazarus, der krank und hungrig vor dessen Tür liegt.
Zwei Lebenswelten – getrennt durch eine Tür. Eine Tür, die der Reiche nie geöffnet hat. Eine Tür, die auch wir allzu oft verschlossen halten.
Lazarus liegt nicht nur vor der Tür des Reichen – er liegt vor unserer eigenen Tür. In Gestalt von Armen, Einsamen, Kranken, Geflüchteten, Obdachlosen, Verzweifelten, Menschen, die hungern – nach Brot, nach Zuwendung, nach Hoffnung. Wer Lazarus erkennt, erkennt Christus. Denn Jesus selbst sagt: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)
Die Schuld des reichen Mannes ist nicht sein Reichtum. Er wird nicht verdammt, weil er gut gegessen hat oder schöne Kleidung trug. Sondern weil er nicht hinsah. Weil er das Elend vor seiner Tür ignorierte. Weil er in seiner eigenen Welt lebte –satt, sicher, abgeschottet. Er hätte helfen können – nicht einmal viel. Vielleicht ein Stück Brot, ein warmer Mantel, ein freundliches Wort. Aber er tat nichts.
Liebe Schwestern und Brüder, wie oft gehen wir an Menschen vorbei, die wie Lazarus sind? Wie oft „sehen“ wir – und schauen doch weg? Manchmal aus Angst, manchmal aus Bequemlichkeit, manchmal, weil wir meinen: „Ich kann ja doch nichts ändern.“ Aber Jesus erzählt dieses Gleichnis nicht, um uns zu entmutigen. Sondern um uns wachzurütteln.
Wir können die Welt nicht alleine retten. Aber wir können unsere Tür öffnen. Wir können unsere Herzen öffnen. Lasst uns also nicht achtlos an Lazarus vorübergehen. Denn wer ihn erkennt, erkennt Christus.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!
Ihr
Pater Antony
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