Vorwort des aktuellen miteinander: Seid Menschen!

23.05.25, 08:00
Patoralassistentin Frieda Kries

Liebe Menschen in und um Sankt Servatius,

vor zwei Wochen ist Margot Friedländer im Alter von 103 Jahren gestorben. Unermüdlich engagierte die Shoa-Überlebende sich bis zuletzt für Erinnerung, Versöhnung und Menschlichkeit. Ihren letzten öffentlichen Auftritt, zwei Tage vor ihrem Tod, beendete Sie mit den Worten: „Seid Menschen. Das ist es, was ich Euch bitte zu tun: Seid Menschen!“ Letzte Worte oder Abschiedsworte haben oft eine besondere Bedeutung – vielleicht weil sie symbolisch für eine ganze Lebenshaltung stehen oder den Kern einer Botschaft auf den Punkt bringen. 

Auch Jesus schenkt uns im Johannesevangelium Abschiedsworte für die Zeit nach seinem Tod. Er will uns trösten: Wir werden bei Gott Wohnung nehmen, Gott unser Zuhause nennen. Er sendet uns den Heiligen Geist: Durch seinen lebenslangen Beistand werden wir an Jesu Worte erinnert. Und nicht zuletzt schenkt Jesus uns einen himmlischen Frieden – oder wie unser neuer Papst sagt: einen entwaffnenden Frieden. 

Wenn ich die Friedensbemühungen in Nahost oder in der Ukraine verfolge, scheint mir dieser Frieden schwer erreichbar. Und auch die eigenen persönlichen Konflikte in der Familie, mit den Nachbarn oder in der Arbeit strengen an. In diese Situation wünscht uns Jesus nichts sehnlicher als Frieden. Und Margot Friedländer gibt uns die passende Strategie dazu: Mensch sein. Was bedeutet das konkret? Vielleicht:  Nicht nur beleidigt sein, sondern auch vergeben; nicht nur hart und konsequent durchgreifen, sondern auch einmal fünfe grade sein lassen; nicht nur auf sich und seine Wünsche achten, sondern sich auch von denen der anderen ansprechen lassen. Dann kann die versöhnende Lebenshaltung einer Margot Friedländer und die Frohe Botschaft Jesu vom Friedensreich auch in unserer Zeit wirklich werden. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch eine segensreiche Woche. Und probieren Sie Margot Friedländers Strategie für den himmlischen Frieden doch einmal aus: Mensch sein – gegenüber dem Partner, den Kindern, der Arbeitskollegin, dem Arzthelfer und gegenüber sich selbst.

hre Pastoralassistentin

Frieda Kries

zusammenarbeiten (c) pixabay

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