Jesus sendet in Lukas 10 nicht nur seine engsten Jünger, sondern 72 einfache Menschen. Er schickt sie hinaus, in die Welt, mit einem klaren Auftrag: Heilt die Kranken, bringt Frieden und verkündet: Das Reich Gottes ist nahe.
Dieser Auftrag klingt zunächst ermutigend – doch Jesus macht keinen Hehl daraus: Es wird nicht leicht. „Ich sende euch wie Lämmer unter die Wölfe“, sagt er. Das ist keine romantische Vision. Es ist eine ehrliche Beschreibung der Realität von Mission.
Vor einigen Wochen wurden zwei Mitbrüder aus unserer Karmeliten-Provinz in Kerala, brutal in Odisha, Indien angegriffen. Neun maskierte Männer drangen frühmorgens in das Kloster ein, raubten alles, was sie fanden, und verletzten die beiden Missionare schwer – einer war 90 Jahre alt, der andere 43. Sie forderten, dass sie nach Kerala zurückkehren und die Mission aufgeben.
Viele hätten nach so einem Erlebnis gesagt: „Genug. Ich kehre zurück.“
Doch diese beiden Brüder entschieden sich – trotz allem – wieder zurückzugehen, nachdem sie in Kerala Medizinisch behandelt worden waren. Zurück zur Mission. Zurück zu den Menschen, denen sie dienen wollten. Das ist gelebtes Evangelium. Das ist Mut aus dem Glauben.
Jesus sagt im heutigen Evangelium: „Geht!“ Er sagt nicht: „Geht nur, wenn es einfach ist.“ Er sagt nicht: „Geht nur, wenn ihr sicher seid.“ Er sagt: „Geht – ich sende euch.“
Diese Brüder aus Kerala haben das wörtlich genommen. Ihr Leben ist ein Zeugnis dafür, dass Jesus nicht nur vor 2000 Jahren gesandt hat, sondern auch heute Menschen ruft, sendet – und stärkt.
Was heißt das für uns? Nicht jeder ist berufen, in ein fernes Land zu gehen. Aber jeder Christ ist gesandt – in seine Familie, in seine Nachbarschaft, in seine Arbeitswelt. Auch dort gibt es Widerstände. Auch dort ist Mut gefragt. Doch Jesus geht mit. Und er sagt uns: „Fürchtet euch nicht.“
Die Ernte ist groß. Der Auftrag ist ernst. Die Herausforderung ist real – aber die Hoffnung ist größer. Lasst uns beten für alle Missionare in der Welt – besonders für die beiden Mitbrüder aus Kerala und lasst uns zugleich fragen: Wohin sendet Jesus mich?
Einen gesegneten Sonntag und schöne Woche!
Ihr/Euer
Pater Antony
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