Diese oder eine ähnliche Frage wurde mir in den vergangenen Wochen öfters gestellt. Und manch einer denkt sicherlich: „Bestimmt lässt er es sich gut gehen“, oder: „Im Priesterseminar betet man morgens bis abends“.
Der Tag beginnt in der Regel mit dem Morgengebet und der hl. Messe. Nach dem Frühstück starten die Lehrveranstaltungen, die bis etwa 17:30h andauern und mit dem Mittagessen kurz unterbrochen werden. Zum Studienprogramm gehören Katechese, Homiletik, Rhetorik, Liturgische Praxis, Kirchenmusik, Glaubens- und Medienkommunikation, seelsorgliche Gesprächsführung, Pastoralpsychologie, Kirchenrecht und das Kolloquium Priesterlicher Dienst. Anders als im Studium ist diese Ausbildungsphase praktischer ausgerichtet. In den Lehrveranstaltungen werden die bisherigen Erfahrungen in der Gemeinde reflektiert und mit den Dozentinnen und Dozenten gemeinsam überlegt, wie ich diese Erfahrungen ggf. in mein pastorales Handeln als Diakon und Priester integrieren kann.
Beispielsweise in der Liturgischen Praxis lernen wir die Tauf- und Trauliturgie sowie die Begräbnisfeier. Bei der Taufe übernimmt einer von uns die Rolle des Diakons und die anderen beiden spielen die Eltern bzw. den Paten. Mithilfe einer Puppe versuchen wir die Taufliturgie von Anfang bis Ende durchzuspielen. Zwischendurch sorgte diese Übung für große Heiterkeit, u.a. wenn der Vorsteher den Namen oder sogar das Geschlecht des Täuflings vergaß oder die Eltern und die Paten verwechselte. Natürlich sind solche Peinlichkeiten in der Realität zu vermeiden. Es geht nicht nur darum, die Rubriken oder die festgelegten Abläufe auswendig zu lernen, sondern auch seinen eigenen Stil zu finden. Kurz vor der Weihe wird jeder von uns eine Ritusprüfung über die liturgischen Dienste des Diakons ablegen.
Neben dem Besuch der Veranstaltungen mussten in den vergangenen Wochen auch Entscheidungen getroffen werden. Zum Beispiel entschied ich mich nach den positiven Unterrichtserfahrungen an der GGS Nord und dem Gutachten der Mentoren für die Schulausbildung zur Erlangung der staatlichen Lehrerlaubnis im Fach Religion, die ich an einer Siegburger Schule (Sek I) absolvieren werde.
Trotz der hohen Anstrengung steigt für uns drei die Vorfreude auf den Weihetag, den wir mit unseren Familien, Freunden, Wegbegleitern und Gemeindemitgliedern feiern dürfen. Am 18. Juni werde ich in St. Anno zum ersten Mal in der Hl. Messe assistieren und predigen. Dazu und nochmals zur Weiheliturgie am 4. Juni in Neuss lade ich Sie und Euch herzlich ein (nähere Informationen zur Weihe in Neuss).
Ihr „Fast-Diakon“ Johannes Shimizu
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