Wer dem Wort Jesu wirklich vertraut

08.05.20, 09:54
Thorsten Kluck

Liebe Schwestern und Brüder,

Vorwort des 5. Sonntags der Osterzeit 2020 (c) Gabi Pöge

wenn wir in der Lesung aus dem ersten Petrusbrief eingeladen werden, uns als lebendige Steine zu einem geistigen Haus, zur Kirche Gottes aufbauen zu lassen und gleichzeitig im Evangelium hören, dass im Haus des himmlischen Vaters, dessen Abbild unsere Kirche auf Erden sein soll, viele Wohnungen sind, ist der 5. Sonntag der Osterzeit eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie wir diesem Anspruch gerecht werden können. Das Haus, welches wir geistig und durchaus auch sehr konkret darstellen sollen, es muss zunächst einmal viele unterschiedliche Räume bieten, in denen sich einerseits unterschiedliche Menschen mit ihrer jeweiligen Eigenart angenommen und willkommen fühlen, andererseits aber doch spüren, dass sie – trotz aller Unterschiedlichkeit - zu dem einen Haus gehören. Hier ist es eigentlich genau, wie wir es aus unserem Alltag kennen.

Wo verschiedene Menschen miteinander leben, bedarf es von allen Seiten einer gewissen Toleranz und gegenseitigen Rücksichtnahme, nichts ist schädlicher, als verordneter Uniformismus. Andererseits bedarf es aber doch auch, damit das Zusammenleben funktionieren kann, eines Mindestmaßes an Verbindlichkeit, im übertragenen Sinne, einer Hausordnung. Diese Hausordnung ist – trotz aller Toleranz und Offenheit – nicht verhandelbar, die Kriterien dafür sind uns vorgegeben, durch den Eckstein, auf den wir bauen, unseren Herrn Jesus Christus. Ein Christentum, das Offenheit und Toleranz verwechselt mit Relativierung aller Ansprüche, das es nicht mehr wagt, auch etwas einzufordern, weil es immer fürchtet, jemand könnte womöglich Anstoß nehmen, wird diesem Auftrag nicht gerecht werden. Letztlich wird es sein Profil verlieren und damit formlos und letzten Endes nutzlos werden, weil es sich von seinem Eckstein, dem Wort Gottes entfernt hat und nur noch auf selbstgemachte Konzepte und Pläne vertraut. Unser Eckstein wurde verworfen und auch wir müssen – zumindest gelegentlich - mit dieser Reaktion rechnen. Abschrecken lassen brauchen wir uns davon allerdings nicht. Wer dem Wort Jesu wirklich vertraut, sein Leben daran ausrichtet und seine Werke, die Hinwendung zu den Menschen und die Verkündigung der frohen Botschaft nachzuahmen versucht, darf die Zuversicht haben, seinen Platz in dem großen Bauwerk, der Wohnung Gottes unter den Menschen, bereits gefunden zu haben. Ein solcher Mensch ist ein unverzichtbarer Stein der Kirche auf der Erde und am Ende dieser Zeit auch der Kirche des Himmels. 

Im Namen des gesamten Seelsorgeteam, wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben von Herzen einen gesegneten Sonntag. 

Ihr  Thorsten Kluck, Kpl.

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