„Von der Schwierigkeit des Ankommens“ so war dieser Tage in der Überschrift eines Jakobsweg-Newsletters zu lesen. Da gerieten wir unweigerlich ins Grübeln.
Ein Pilgerweg, raus aus dem Alltag, hinein in einen ganz anderen Rhythmus. Ist es uns in dieser Coronazeit nicht ähnlich ergangen? Hat sie nicht etwas von einem Pilgerweg? Für viele Berufstätige mit Homeoffice und für die Schüler mit Homeschooling war dies so. Für die Rentner hieß es, weniger Besuch zu bekommen. Wie auf einem Pilgerweg waren und sind wir alle mehr auf uns selbst zurückgeworfen, müssen größtenteils wieder lernen, mit uns selbst zurecht zu kommen, ohne die vielen Ablenkungen, die das Leben früher so bot. Ähnlich wie auf den Pilgerwegen heißt es, sich von alten Gewohnheiten lösen, Vertrautes loslassen.
Dem einen fällt dies leicht, er genießt es sogar von Anfang an als Befreiung, dem anderen fällt es schwer und mancher leidet arg unter den Abstandsregelungen und eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten. Viele haben mittlerweile ein besseres Gespür dafür entwickelt, was ihnen guttut, was sie brauchen, was sie tun können, um ihren Pilgerweg gut zu schaffen. Das betrifft auch das Glaubensleben. Die einen gehen wieder zur Messe, die anderen trauen sich noch nicht, schauen sich lieber Online-Gottesdienste an, wieder andere feiern Hausgottesdienste, manchem reicht es, in Gottes Schöpfung zu wandern und sie zu bestaunen, wieder andere lesen spirituelle Bücher und der ein oder andere hat sogar festgestellt, dass er ganz gut ohne alles auskommt.
Ein Ende des uns aufgezwungenen Pilgerweges ist noch nicht in Sicht, zurzeit haben wir sogar wieder eine schwierigere Etappe zu bewältigen. Aber genauso, wie man unterwegs auf dem Jakobsweg immer wieder vom Ankommen in Santiago de Compostela spricht, genauso handeln viele Kurzvideos und Gespräche von der Zeit nach Corona.
Wie wird es sein? Werden dann auch wir uns verändert haben? Nicht mehr in den alten, oft hektischen Alltag zurückfinden? Wollen vielleicht auch gar nicht mehr denselben Alltag wie vor Corona?
Antworten auf diese Fragen haben wir viele aus Ihren und Euren Reihen bekommen und sie im miteinander-Magazin Advent 2020 zusammengestellt, das Ende November von vielen fleißigen Helfern in alle Haushalte verteilt wird.
Und dann sind wir schon im Advent. “Ein Pilgerweg führt den Menschen zum Leben“. Der Advent führt uns zu Christi Geburt, die wir an Weihnachten feiern. Zur Geburt des Erlösers. Gehen wir den Weg auf Weihnachten zu, schon jetzt im November, suchend, hoffend und in gläubiger Erwartung.
Das wünschen die online-Redakteurinnen von St. Servatius Siegburg:
Carolin Lohmeier Gabi Pöge Martina Sedlaczek
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