15. Türchen

15.12.19, 00:01
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Marc M. Kerling

15. Dezember, Wenn Gebete erhört werden …

15. Türchen (c) St. Servatius Siegburg

„Wage es zu beten!“, und versuch es einmal ganz absichtslos. War noch nie einfach. 

„Wie soll es aber sein?“, fragt sich schon Paulus im ersten der beiden Briefe an die Gemeinde von Korinth: „Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand.“ 

Klar, das Beten kann tatsächlich ein Wagnis sein. Nicht nur, weil es heutzutage etwas aus der Mode gekommen ist, sondern auch weil wir eigentlich gar nicht genau wissen, auf was wir uns da einlassen, wenn wir beten.

Wir können alleine beten oder auch in Gemeinschaft. Für uns oder für andere. Wir können ein Stoßgebet zum Himmel schicken, das Vaterunser, die Psalmen oder den Rosenkranz beten. Wir können in die Stille gehen, oder auch wie Don Camillo mit dem Herrn mal so richtig laut streiten.

Mit dem Gebet können wir Grenzen überschreiten. Konfessionen und selbst unterschiedliche Religionen können gemeinsam oder auch füreinander beten. Im Judentum wird das Beten als Herzensarbeit verstanden. Wundervoll! Das trifft das Wesen des Betens gut, denn unser Herz kennt doch nur die eine universelle Sprache.

Wenn wir beten, beginnen wir in Beziehung zu treten, und durch Beziehung wird immer etwas anders, wir geben etwas von uns ab, und das Gegenüber tut es auch. Wir begegnen uns. Etwas verändert sich dabei, aber wir wissen nicht, was es sein wird. Das kann schön sein, aber auch ein Wagnis, und es kann uns auch mal Angst machen. Vielleicht geschieht auch etwas, was wir uns so nicht gewünscht haben. Es ist genau das eingetreten, was wir nicht wollten. Wir sind enttäuscht oder sogar verzweifelt.

Im Gebet geht es aber nicht darum, Gott davon zu überzeugen, was wir wollen. Unser Verstand hilft uns nicht. Gott kennt uns, und wir können unseren freien Willen nicht durch Gott verstärken, können ihm nicht unsere Wünsche diktieren.

Nein, Beten heißt ankommen, heimkommen. Gegenwärtig sein, geistesgegenwärtig sein. Und es heißt bleiben, ganz bleiben und aushalten. Ganz wie in einer Beziehung. Herzensarbeit eben. 

„Wir sind gekommen, um ihn anzubeten.“

Stille. Schweigen. Tiefe Ruhe.

Niederknien. Einfach da sein.

Ich bringe dir mein Herz.

Gold, Weihrauch, Mhyrre, ja, auch. Aber vor allem: Mein Herz.

Du blickst mich an.

Herr, was unterscheidet beten von anbeten?

Wir kommen, um dich anzubeten, dich, Kind, menschgewordener Gott,

und werden dich dreißig Jahre später – und heute – bitten:

„Herr, lehre uns beten!“

Kirchengemeinde St. Servatius

Mühlenstraße 6
53721 Siegburg

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