Aber wie kommt dieses Licht in unsere Welt? Und wie kommt es an gegen die Helligkeit, die uns gleichzeitig blendet, bunt und grell von schon im Advent geschmückten Christbäumen, Karussells und Straßenbeleuchtungen, Kaufhäusern und ewig flimmernden Bildschirmen und Displays?

Mit dem „Volk, das im Dunkel lebt“, hat der Prophet Jesaja vermutlich etwas anderes gemeint. Denn dass „denen, die im Land der Finsternis wohnen“, ein „helles Licht aufstrahlt“, müssen wir nah an uns heranlassen, während wir spüren, wie schwer es ist, das allgegenwärtige künstliche Licht auszublenden. Das Lärmende, dieser große Krankmacher und der äußere Schein – also das, was auffällt – beherrscht uns oft so sehr, dass wir aus den Augen verloren haben, wie die großen Geschehnisse der Menschheit beginnen. 

Aber die wesentlichen Dinge beginnen im Schweigen, in der Armut, im Einfachen. Das weiß auch die Bibel. Im Buch der Weisheit lesen wir: „Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel.“

Fangen wir es auf. Lassen wir uns beschenken und geben so einem anderem Licht Raum. In uns und für die Menschen um uns herum. Dann wird es hell und wir dürfen uns von der Freude der Heiligen Nacht und des Weihnachtsfestes mitreißen lassen.

In diesem Sinne gesegnete Advents- und Weihnachts-Tage und einen ebenso gesegneten Übergang ins neue Kalenderjahr wünscht Ihnen, zusammen mit allen Seelsorgern des Pastoralteams:

Ihr Marc M. Kerling