Die letzten Wochen auf Ostern zu waren so ganz anders, als ich sie kenne. Selten habe ich mehr gespürt, dass wir alle durch Verunsicherung, Sorgen und Leiden hindurch auf dieses Fest zugehen. Ein komisches Gefühl, ein wenig verloren, die Gemeinschaft in den Gottesdiensten fehlt und der Gedanke, dass wir morgen schon in der Heiligen Woche ankommen, ist fast nicht zu glauben.
Christus hat das auch erleben müssen, nein, noch anders, denn sogar der Zusammenhalt der Jünger zerbrach in Angst und Flucht. Was am Palmsonntag mit Jubel und Freude begann, endete im Dunkel und im Schmerz, in Verlassenheit und Wunden, und schließlich in der ohrenbetäubenden Stille der Grabesruhe am Karsamstag.
Dann dachte ich, dass es oft die ganz einfachen Dinge sind, an denen uns etwas aufgeht: Kerzenlicht im Dunkel der Nacht, eine vertraute Melodie, die uns ein Gefühl weckt – ein Gefühl von Hoffnung und Zuversicht vielleicht, eins von Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Vielleicht schaffen wir es, mit tröstenden Liedern und ihren Texten gemeinsam auf das Osterfest zuzugehen. Dafür werden wir jeden Abend der Heiligen Woche um 18:30 Uhr an dieser Stelle ein Lied einstellen …
... Marc M. Kerling hat sich an sein Klavier gesetzt, um mit Matthias Claudius' "Abendlied" auch dem "kranken Nachbarn" zu wünschen, dass er behütet schlafen möge, heute, am Vorabend vom Palmsonntag.
Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen,
Am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus den Wiesen steiget,
Der weisse Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämm'rung Hülle,
So traulich und so hold,
Gleich einer stillen Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer,
Verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen,
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht seh'n.
So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder.
Kalt weht der Abendhauch.
Verschon' uns Gott mit Strafen
Und lass' uns ruhig schlafen
Und unsern kranken Nachbarn auch.
Und unsern kranken Nachbarn auch.
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