Reich geschmückte Erntedankaltäre

12.10.18, 08:52
Bettina Heinrichs-Müller
Erntedank in St. Anno 2018 (c) Inge Moors

„Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. … Befiehl den letzten Früchten voll zu sein“, mit diesen Worten aus Rainer Maria Rilkes wohlbekanntem Gedicht „Herbsttag“, formuliert im wöchentlichen Infoblatt miteinander der Gemeinde, lud Diakon Dr. Marc Kerling am vergangenen Sonntag (07.10.2018) in die Gottesdienste von Sankt Servatius ein. Dort erwarteten die Gläubigen reich geschmückte Erntedankaltäre, wie auf den Fotos zu sehen, zum Beispiel in St. Anno/Nordstadt, Liebfrauen/Kaldauen und St. Mariä Namen/Braschoß. 

Erntedank Liebfrauen/Kaldauen 2018 (c) Nicola Thome

In liebevoller Arbeit hatten Frauen und Männer die Früchte für den Altarschmuck gebracht und um die Altäre arrangiert. An Erntedank danken Christinnen und Christen Gott für die Schöpfung. Damit bringen sie zum Ausdruck, dass sie sich ihrer Abhängigkeit von der Natur bewusst sind. Laut des Buches Genesis der Bibel brachte schon der Ackerbauer Kain einige Früchte seiner Felder und der Hirte Abel einen Erstling seiner Herde zum Opfer dar. 

Erntedank in St. Mariä Namen/Braschoß 2018 (c) Inge Moors

Am ersten Sonntag im Oktober feiern die deutschen katholischen Gemeinden das Erntedankfest. Diesen Termin hatte die Deutsche Bischofskonferenz im Jahr 1972 festgelegt. Daraus folgt für die einzelnen Gemeinden aber keine Pflicht, das Erntedankfest an diesem Tag oder überhaupt zu feiern – es ist freiwillig.  

Und für Rilke-Freundinnen und Freunde, hier das komplette Gedicht

Herbsttag 

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


Rainer Maria Rilke
Paris, 1902

 

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