Wie und wann und warum es gut ist, in größeren Gemeinschaften zu spüren, dass einer für den anderen da ist, sich einsetzt, unter erschwerten oder Corona- oder was auch immer für Bedingungen, das durfte ich letzten Samstag wie unter einem Brennglas erleben. Als Kirchenmann, Caritas-Beauftragter und kölscher Jeck zugleich.
Ich betrat eine Halle, in der Pappmachéfiguren stehen, Wagen, Utensilien, und hörte die Stimmen schon von weitem. Mir wurde schwer um’s Herz – so lange schon kein Karneval möglich! Oder so anders als gewohnt …
Und gefühlt lange war es her, dass eine Idee Gestalt angenommen hatte, obwohl es nur ein paar Monate waren. Eine Tänzerin der „Großen Tanzgarde der Siegburger Funken Blau-Weiß“ hatte vorgeschlagen, einen Sponsorenlauf zu veranstalten, um etwas Gutes und Sinnvolles zu tun, statt die Zeit, die frei bleiben musste, weil nicht trainieren werden durfte und es auch keine Auftritte gab, in der Pandemie ungenutzt verstreichen zu lassen.
Schnell war über die innere Verbindung unserer Kirchengemeinde zu den Blau-Weißen Funken eine Vision benannt: Wir laufen für die Menschen, denen es ohnehin am Rand der Gesellschaft oder aus welchem Grund auch immer schlechter geht als uns, zumal einmal mehr in der Pandemie, die so vielen noch mehr Probleme beschert hat, sozialer Art, finanzieller Art, Einsamkeit, Not.
Und was sonst an Kilometern zu Auftritten im Bus gefahren wurde, liefen die jungen Menschen der Tanzgarde nun in Siegburg, im Siebengebirge und wo auch immer – ich durfte es manchmal in Statusmeldungen sehen, davon hören: „siefubewegt“, Siegburger Funken bewegen etwas, aber dass es so viel würde, hätte ich nie gedacht. Wenn es ca. 2.300 km zu laufen galt, was würden die gewonnen Sponsoren spenden? Schwer zu sagen und jeder € wäre hilfreich für die Menschen in Not. Hier vor Ort. Also ganz egal – die gemeinsame Sache zählte.
Als Ferdi Büchel, der Präsident der Funken, dann einzelne junge Damen bat, mir symbolisch die einzelnen 1.000-€-Scheine zu übergeben, war ich wirklich sprachlos, als am Ende 7 Tänzerinnen vor mir standen – und diejenige, die die Idee gehabt hatte, hatte die meisten Kilometer gelaufen, und so viele andere hohe Zahlen, und so viele, die mitgemacht hatten – was für ein Gemeinschaftserlebnis!
Am Ende nahm ich den symbolischen Scheck mit dem Betrag von 7.000 € entgegen und wusste spontan, wie ich allen, die das ermöglicht hatten, danken durfte:
Indem ich meine Erfahrung teilte, wie erfüllend es ist, anderen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie mir. Und in der Gemeinschaft, in der einer den anderen achtsam im Blick hat, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist. Dass das immer auch bedeutet, neue Wege zu finden, um anderen Menschen zu helfen und sich
für sie einzusetzen, gerade in der heutigen, schwierigen Zeit, hat noch eine andere Erkenntnis im Schlepptau: Zusammen feiern, kölsche Gottesdienste, Hochzeiten, ist das eine – Gemeinschaften auf diese Weise zu einer noch größeren Gemeinschaft zusammenzubinden, und sei es nur in dieser „hilfreichen Schnittmenge“, hat Zukunft. Ich konnte es an den strahlenden Gesichtern der jungen Leute, die mitgemacht hatten, ablesen. Also von Herzen Danke! Danke an alle, die gelaufen sind und alle, die das Laufen gesponsert und belohnt haben – absolut „super gelaufen“!
Für Interessierte hier der Bericht über die Aktion
auf der Internetseite der Siegburger Funken "Blau-Weiss".
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