In den ersten Wochen der Osterzeit hören wir immer wieder von den Erscheinungen des Auferstandenen im Kreis seiner Jüngerinnen und Jünger. Am 3. Ostersonntag erzählt uns der Evangelist Johannes von der Erscheinung Jesu am See von Tiberias (Johannes 21, 1-19). 

Nach dem Kreuzestod Jesu gehen einige seiner Jünger frustriert und hilflos wieder in ihren alten Beruf zurück. Sie gehen fischen, das Handwerk, das sie von Jugend an gelernt hatten. Doch in dieser Nacht fangen sie nichts. Auch in unserem Leben kann es schonmal Misserfolge, Sorgen und vergebliches Mühen geben. Doch wir sollten nicht so schnell aufgeben. Es gibt auch heute Situationen, in denen mitten in den Mühen des Alltags manchmal fast greifbar deutlich wird, dass der Auferstandene bei uns ist. 

Am Morgen, so heißt es, steht Jesus am Ufer. Er erscheint ihnen als Fremder, der Hunger hat: „Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?“ Da die Jünger in jener Nacht nichts gefangen hatten, gibt Jesus ihnen den Rat, das Netz an der rechten Seite nochmals auszuwerfen, obwohl es schon hell ist und dies keine Zeit für den Fischfang ist. Nach anfänglichen Bedenken werfen die Jünger ihre Netze nochmals aus und sie fangen eine übergroße Menge an Fischen, ein Sinnbild für die spätere Mission der Kirche. 

Die Jünger werden am Ufer von Jesus erwartet. „Kommt her und eßt!“ „Jesus nahm das Brot und gab es ihnen. Ebenso den Fisch“. In ihrem Herzen spüren die Jünger ganz allmählich: es ist der Herr, der Tod und Grab überwunden hat. 

Wie Jesus damals seine Jünger am Seeufer erwartet hat, so erwartet er auch uns, um uns mit seinem Wort und im heiligen Mahl zu stärken und zu ermutigen. So dürfen wir ihn, der uns ewiges Leben verheißt, immer wieder neu voll Hoffnung und Freude erwarten und im alltäglichen Leben auf ihn vertrauen, egal was kommen mag. 

Es grüßt Euch und Sie alle von ganzem Herzen, 

Ihr/Euer Pastor Peter Weiffen