Heute hören wir vom Herzensanliegen Jesu: Die Einheit der an ihn Glaubenden. Jesus betet für uns. Er tritt beim Vater für uns ein. Das ist gut, zu wissen. Darum richten wir unsere Gebete durch ihn an Gott. „Durch Christus unseren Herrn“. Durch ihn haben wir Zutritt zum Vater.
Jesus bittet darum, dass alle Christen eins sein sollen. Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Die Christenheit ist genauso zerrissen, wie der Rest der Welt. Eins werden verlangt, dass wir miteinander sprechen, die Erfahrungen und Sichtweisen der Geschwister kennenlernen.
Dieser Austausch darf nicht in Streit, in Rechthaberei und Gegnerschaft ausarten. Christen setzen sich nicht auseinander, sondern zusammen. Sie versuchen miteinander ohne Zorn und Eifer zu reden, einen gemeinsamen Nenner zu finden. d.h., wir hören einander zu. Wir lassen einander gelten, auch wenn wir verschiedener Meinung sind. Wir bemühen uns um Verständigung und Ausgleich.
Wir sind uns bewusst, Einheit bedeutet nicht Gleichmacherei. Das wäre eine schreckliche Verarmung. Gott, der die Vielfalt geschaffen hat, will eine Einheit in der Vielfalt. Es gibt also gar keinen Grund sich zu zanken: jeder darf anders sein, auch, wenn es mir nicht passt. In Köln sagt man: „leben und leben lassen!“ Es gilt, sich täglich dafür zu öffnen, dass wir eins sind in Christus.
Nicht immer ist das möglich. Viel zu schnell fühlen wir uns verletzt und nehmen den grollenden Blickwinkel ein. Dann werden wir zu Feinden und entfernen uns voneinander.
Erst wenn wir wieder Jesu Liebe spüren können und uns bei ihm geborgen wissen, können wir die Hand zur Vergebung reichen. Dann werden wir die Herrlichkeit Gottes erkennen.
Nun ja, ich denke, in jedem Zustand sind wir Gott nahe, weil Gott ganz nahe bei uns ist, aber das Hochgefühl der Einigkeit können wir uns nur selbst schenken, in dem wir uns für die Gemeinschaft öffnen. Alles andere schenkt uns danach Gott.
Johannes schreibt in seinem ersten Brief: „… wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe ist in uns vollendet.“ Unsere Einheit als Abbild der Einheit des Vaters mit dem Sohn, ist ein Geschenk. Sie wird im schlichten Tun der Liebe gelebt und erfahrbar.
Lassen Sie sich von Gott beschenken, damit das Herzensanliegen Jesu, dass alle eins seien wie er mit dem Vater und der Vater mit ihm, auch zu unserem Herzensanliegen wird und uns zur Herrlichkeit Gottes führt.
Ihre Gemeindereferentin Carmen Kremser
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